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Die wichtigste Frage gilt uns selbst
Kommentar von Raimund Neuß zu Jahreswechsel
Trump
Bundestagswahl

Köln (ots)

Was für ein Jahr geht da zu Ende: anhaltend schwere Kriege etwa in der Ukraine, im Nahen Osten und, in Europa wenig beachtet, in afrikanischen Ländern wie dem Sudan. Der Umsturz in Syrien. Chinas Drohgebärden gegen Taiwan und die Philippinen. Der Bruch der Berliner Koalition. Die Anschläge von Solingen und Magdeburg. Und der Sieg von Donald Trump in den USA.

Am Jahresende bleiben also viele Sorgen, die wir mit ins neue Jahr 2025 nehmen. Männer fortgeschrittenen Alters haben das Schicksal großer Teile dieser Welt in der Hand: Kriegsverbrecher Wladimir Putin (72), der - besessen von seiner Idee hegemonialer russischer Größe - mit den Terror-Drahtziehern in Teheran ebenso kollaboriert wie mit dem nordkoreanischen Atomzündler Kim Jong-un. Der chinesische Präsident Xi Jinping (71), dessen Land in eine demografisch-wirtschaftliche Krise gleitet und der im Krieg einen Ausweg suchen könnte. Und Donald Trump (78), dessen Markenzeichen seine Unberechenbarkeit ist. Ins Amt gelangt er erst am 20. Januar, aber sein brandgefährliches Gefasel (Grönland, Panama, Kanada, ein möglicher Nato-Austritt) beschädigt schon jetzt die Glaubwürdigkeit seines Landes und der westlichen Bündnisse. Und man kann nur hoffen, dass Trump die Ukraine nicht in einen faulen Kompromiss hineintreibt, der die Gefahr neuer russischer Aggression birgt.

Bei alledem mag es fast schon als glückliche Fügung erscheinen, dass Deutschland bereits im Februar neu wählt - so ärgerlich die Umstände auch waren, die dahin führten. Aller Voraussicht nach wird es im Frühjahr eine neue Regierung geben, die sich mit einem frischen, auf vier Jahre ausgelegten Mandat der Herausforderung Trump annehmen kann. Das geht nur gemeinsam mit den EU-Partnern - gerade auch Polen! - und Großbritannien. Der bisherige Kanzler Olaf Scholz hat sich zu wenig darum bemüht. Auch in der Energiepolitik und bei der Eindämmung irregulärer Migration helfen Alleingänge nichts.

Es muss sich viel ändern, und man kann nur hoffen, dass die neue Regierung die Kraft hat, die damit verbundenen Zumutungen durchzusetzen. Damit verbindet sich die allerwichtigste Frage zum Jahreswechsel: Was ist uns unser Land wert? Was würden wir um seiner Zukunft willen in Kauf nehmen, und was würden wir zum Schutz unserer Demokratie tun? Dazu müssen wir eine Haltung finden, jede und jeder von uns. Es ist höchste Zeit.

Pressekontakt:

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Raimund Neuß
Telefon: 0221/1632-555
print@kr-redaktion.de

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