Restrukturierung bei Adidas: erstes Krisenopfer "Workplace Standards"
Kritische Nachfragen der Clean Clothes Campaign auf der Hauptversammlung
Berlin (ots)
"Angesichts des Gewinneinbruchs und der angekündigten Restrukturierung werden Menschenrechte noch weniger von Bedeutung sein. Die Preisschraube wird auch bei den Zulieferern angezogen. Bereits jetzt bleiben Zulieferer auf Ware und Kosten sitzen." Berndt Hinzmann, Kampagne für Saubere Kleidung, INKOTA.
Erst im letzten Jahr wurden in einem Report die Kernprobleme benannt: Extreme Niedriglöhne; Missbrauch von Kurzzeitverträgen und prekären Beschäftigungsformen; Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen sowie Betriebsschließungen aufgrund von Umstrukturierungen.
Adidas wurde zum Handeln aufgefordert doch Missbrauch und Missachtung von Rechten bei Zulieferern war Praxis.
Trotz Anerkennung von Vereinigungsfreiheit und des Verbots von Diskriminierung kam es zur Verletzung Adidas eigener Standards.
Trotz Zusagen haben entlassene Gewerkschafter des indonesischen Adidas-Zulieferer PT Spotec und PT Dong Joe bis heute keine neue Anstellung bekommen.
Ein anderer Fall, anderes Land doch gleiche Problemlage. Adidas Group, Reebok Hockey, Zulieferer Hockey Company/ Sport Maska, Quebec, Kanada: Verlagerung der Produktion nach Asien, Entlassungen in Kanada. Unter den Arbeitern besteht die Furcht, dass weiterhin gewerkschaftliche Aktivität sanktioniert wird. Seit Januar 2009 warten die Arbeiter_innen und die Gewerkschaft auf eine Antwort auf ihr Schreiben. Einzelbeispiele kennzeichnen ein strukturelles Problem.
Neben nötigen strukturellen Veränderungen, einer "Sector-Wide Solution", besteht hier eine dringende Einzelfalllösung. Da Adidas bereits in florierenden Zeiten keine strukturelle Lösung der Probleme vorangetrieben hat, befürchten Menschen- und Arbeitsrechtaktivisten, dass die derzeitigen miserablen Bedingungen sich verschärfen werden.
Mit Nachdruck fordert INKOTA, Teil der Clean Clothes Campaign: Die Rechte der Arbeiter_innen sind aktiv zu fördern. Diese dürfen nicht Opfer einer falschen Unternehmensstrategie werden.
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