Bedeutet Pumas Kostenbremse das Aus für Arbeitsrechte
Kritische Nachfragen der Clean Clothes Campaign zur Puma Hauptversammlung
Berlin/Nürnberg (ots)
Puma gelingt nach 14 Jahren die Aufholjagd zur A-Klasse der Sportartikler - zumindest was die Gewinne und das Image der Marke betrifft. Die gegenwärtige Krise scheint das Life-Style-Unternehmen nach eigenen Einschätzungen nicht so zu beuteln, wie das "Bruderunternehmen" Adidas. Dennoch, in der Wirtschaftskrise strukturiert auch Puma um. Kritiker von der Clean Clothes Campaign vermissen eine klare Position für soziale Standards und zur strukturellen Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fertigungsstätten. Mehr noch, die Partner im Süden befürchten, dass die Rechte der Arbeiter_innen jetzt erst recht ignoriert werden.
Erst im letzten Jahr wurden im PLAY FAIR Report die Kernprobleme benannt: Extreme Niedriglöhne; Missbrauch von Kurzzeitverträgen und prekären Beschäftigungsformen; Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen sowie Betriebsschließungen aufgrund von Umstrukturierungen. Pumas finanzieller Erfolg wurde auf Kosten der Arbeitenden in den Zulieferfabriken erzielt. In schlechten wie in guten Zeiten bleibt, wer sich nicht ändert bleibt sich treu.
Parallel zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte wurde Puma seit Jahren zur nötigen strukturellen Veränderung und einer "Sector-Wide-Solution" aufgefordert. In den Zulieferstätten gibt es jedoch keine grundlegenden Verbesserungen. Die Ursachen sind bekannt und wurden aktuell im Bericht der "Joint Initiative for Corporate Accountability and Workers Rights" bekräftigt. Erneut machte die Zivilgesellschaft Lösungsvorschläge: Die Löhne über eine Lohnleiter zu steigern. Unabhängige Interessensvertretung der Arbeiter_innen zu fördern, dann kommt es zu wirklichen Verbesserungen.
Es ist Zeit, dieses Wissen durch Veränderung der Beschaffungspraxis der Produkte und sektorweit umzusetzen. Die gegenwärtige Restrukturierung könnten die Sportartikler gemeinsam nutzen, damit menschenwürdige Arbeitsbedingung Normalität würden, fordert Berndt Hinzmann, Kampagne für Saubere Kleidung.
Der Vorstand und die morgige Puma Hauptversammlung könnte sich dazu richtungweisend positionieren und das soziale Image nicht nur mit Social-Clean-Washing aufpolieren.
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Download des Reports: www.inkota.de/olympiaplayfair2008
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