Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Goldregenpfeifer durch Jagd bedroht
Nur noch 4 Brutpaare in Deutschland - Malta erlaubt Abschuss und Fang
Bonn / Valletta (ots)
Vogelschützer schlagen Alarm: Der Bestand des Goldregenpfeifers in Mitteleuropa steht kurz vor dem Aussterben. Die letzte verbliebene Population brütet in Niedersachsen, wo trotz aufwändiger Schutzmaßnahmen durch das Land in diesem Jahr nur 4 Gelege entdeckt wurden. Hauptgrund für den Rückgang des kleinen Watvogels ist laut Komitee die weitgehende Zerstörung von Hochmooren durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau. Dazu kommen Gefahren auf dem Zugweg wie zum Beispiel Wilderei und legale Abschüsse von Goldregenpfeifern wie auf Malta. "Theoretisch kann die gesamte Mitteleuropäische Restpopulation mit wenigen Schüssen oder durch einen einzigen Fänger ausgelöscht werden", warnt Komiteesprecher Axel Hirschfeld.
Das Komitee gegen den Vogelmord hat den maltesischen Premierminister Joseph Muscat deshalb aufgefordert, den zur Zeit legalen Fang von Goldregenpfeifern zu verbieten, bis sich die Population wieder erholt hat. Um dem Appell Nachdruck zu verleihen, hat der Verein alle Vogelfreunde in Deutschland aufgefordert, sich persönlich an den maltesischen Premierminister zu wenden und zu diesem Zweck mehr als 20.000 Protestpostkarten drucken lassen. Auf der Vorderseite ist ein wenige Tage alter Goldregenpfeifer aus dem niedersächsischen Schutzprojekt zu sehen, daneben der Schriftzug "Handle with care - bitte vorsichtig behandeln". Auf der Homepage des Komitees (www.komitee.de) können zusätzlich vorgefertigte Protest-Emails verschickt werden.
Der Abschuss eines Goldregenpfeifers hatte bereits am Dienstag dieser Woche auf Malta für Wirbel gesorgt. Die Tageszeitung MaltaToday veröffentlichte auf ihrer Internetseite ein Video, dass zeigt, wie das stark blutende Tier minutenlang vor den Füßen des Schützen umherflattert, während dieser am Telefon einem Freund von seinem Jagderfolg berichtet. Das Video kann hier angesehen werden:
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