Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Feuer frei auf Singvögel
Berlusconiregierung plant großzügige
Ausweitung der Zugvogeljagd -
Rom/Aachen (ots)
Italiens Regierung will die Jagd auf Sing- und Zugvögel erheblich ausweiten. Wie am Dienstag das Komitee gegen den Vogelmord in Aachen mitteilte, soll den Regionen gesetzlich gestattet werden, zukünftig auch die Jagd auf nach EU-Recht geschützte Finken, Stare, Sperlinge und andere Singvögel zu erlauben. "Bislang konnten Vorhaben der Toskana und anderer Regionen, Millionen geschützte Kleinvögel zum Abschuß freizugeben, regelmäßig vor Gericht gestoppt werden," erklärt hierzu Eugen Tönnis vom Komitee gegen den Vogelmord. Dies werde aufgrund des neuen Gesetzes bald nicht mehr möglich sein. Berlusconi habe damit dem Druck von Jägern und Gourmets nachgegeben, die auf die traditionelle "Polenta uccelli" - Maisbrei mit gebratenen Singvögeln, nicht verzichten wollten.
Ihre letzte Hoffnung setzen die Vogelschützer nun auf die Brüsseler EU-Kommission, die angekündigt hat, Italien erneut wegen Verletzung der EU-Vogelschutzrichtlinie vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg zu verklagen. Ende Mai wollen die Naturschützer 10.000 Vogelfallen, die sie seit September letzten Jahres in Italien eingesammelt haben, aus Protest gegen die anhaltende Zugvogeljagd vor die Türen des Europaparlamentes in Brüssel kippen. Das Komitee gegen den Vogelmord hofft, so das Parlament und die EU-Kommission zu einem härteren Durchgreifen gegen Italien bewegen zu können.
Ungeachtet der aktuellen politischen Entwicklung hat das Komitee gegen den Vogelmord zudem angekündigt, vom kommenden Wochenende an vor Ort aktiv gegen Jäger vorzugehen, die an Italiens Südküste den in diesen Frühlingstagen heimkehrenden Wachteln, Greifvögeln und Nachtigallen nachstellen.
V.i.S.d.P., nähere Information, Überlassung von Bildmaterial: Komitee gegen den Vogelmord e.V. - c/o Eugen Tönnis Rosstr. 7, 52064 Aachen, Tel.: 0228/665521 oder 0172/6486754
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