HSE AG zeigt vorläufige Stilllegung für Gasturbinenkraftwerk in Darmstadt an
Darmstadt (ots)
Der Vorstand der HEAG Südhessische Energie AG (HSE) hat in seiner heutigen Sitzung (29.04.2015) beschlossen, bei der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber Amprion die vorläufige Stilllegung für das Gasturbinenkraftwerk auf der Darmstädter Knell anzuzeigen. Das Kraftwerk könnte bei einer Genehmigung der Stilllegung zum 1. Mai 2016 vom Netz genommen werden.
"Unser Gasturbinenkraftwerk kann - wie andere hochmoderne Kraftwerke auch - derzeit nicht wirtschaftlich betrieben werden. Wir erwarten allerdings, dass die Stilllegung aufgrund der Systemrelevanz unseres Kraftwerks nicht genehmigt wird und der Netzbetreiber Amprion mit uns in Gespräche über eine Perspektive für das Kraftwerk eintritt", sagte die Vorstandsvorsitzende der HSE, Dr. Marie-Luise Wolff-Hertwig, am heutigen Mittwoch in Darmstadt.
Das Gasturbinenkraftwerk der HSE in Darmstadt ist von der Bundesnetzagentur als systemrelevant eingestuft. Derzeit werden für die Bereithaltung systemrelevanter Kraftwerke allenfalls operative Kosten ersetzt. Das ist für Unternehmen, die in Gaskraftwerke investiert haben, ein unhaltbarer Zustand. "Die Reservekraftwerksverordnung muss so reformiert werden, dass die Bereithaltung von Kraftwerkskapazitäten für die Versorgungssicherheit angemessen vergütet wird und wir die Kraftwerke wirtschaftlich betreiben können", so Dr. Marie-Luise Wolff-Hertwig.
Die Vorstandsvorsitzende der HSE AG verwies darauf, dass für die Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland und Europa energieeffiziente Gaskraftwerke mit hohen Wirkungsgraden unerlässlich seien. "Wir müssen uns in Deutschland entscheiden, ob der Kraftwerkspark der Zukunft aus CO2-armen Gaskraftwerken oder zum Teil über 50 Jahre alten Kohlekraftwerken bestehen soll".
Das Gasturbinenkraftwerk der HSE AG in Darmstadt hat eine Leistung von rund 100 Megawatt und ging im Juli 2013 in Betrieb. Im Jahr 2015 war das Kraftwerk bislang rund 20 Stunden am Netz. Die Investitionssumme der HSE AG für das Kraftwerk betrug 55 Millionen Euro.
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