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Roland Berger Stiftung

Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler ehrt Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl mit dem "Roland Berger Preis für Menschenwürde"

München/Berlin (ots)

Bei einem Festakt im Konzerthaus in Berlin wurde heute Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl mit dem diesjährigen "Roland Berger Preis für Menschenwürde" geehrt. Hessens Ministerpräsident Roland Koch nahm den Preis stellvertretend für Helmut Kohl entgegen und überbrachte dabei auch die Grüße des Preisträgers, der nicht persönlich anwesend war. Helmut Kohl musste sich vor wenigen Wochen kurzfristig einer Gallenblasenoperation unterziehen und nimmt derzeit noch nicht wieder auswärtige Termine wahr. Auch der offizielle Festakt zu seinem 80. Geburtstag findet deshalb am 5. Mai in Ludwigshafen statt.

Kohl wurde mit dem "Roland Berger Preis für Menschenwürde" für sein politisches Lebenswerk ausgezeichnet. Der jährlich vergebene Roland Berger Preis ist mit einer Million Euro dotiert. Davon wird mit 700.000 Euro an der Universität Heidelberg eine "Helmut Kohl Gastprofessur für Europäische Kultur und Politische Philosophie" errichtet, und 300.000 Euro werden für den Neubau eines Kinderkrankenhauses in Sri Lanka eingesetzt, das Helmut Kohl seit der Tsunami Katastrophe Ende 2004 unterstützt.

Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl ist der vierte Preisträger des jährlich mit einer Million Euro dotierten "Roland Berger Preises für Menschenwürde". Die Roland Berger Stiftung ehrt mit diesem seit 2008 durch Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler übergebenen Preis Personen, Institutionen und Organisationen, die sich vorbildlich und erfolgreich um die Achtung, Förderung und den Schutz der Menschenwürde und Menschenrechte verdient gemacht haben.

Helmut Kohl erhält die Auszeichnung "für sein historisches politisches Lebenswerk, das seinen Höhepunkt gefunden hat in der Vertiefung der europäischen Integration und der Wiedervereinigung Deutschlands sowie in dessen Eingliederung in das vereinigte Europa und das westliche Bündnissystem. Helmut Kohl vollendete die deutsche Einheit, als sich die historische Chance dazu bot. Damit wurde für die fast 17 Millionen Bürger des ehemaligen Unrechtsstaates DDR ein Leben in Freiheit und Menschenwürde gemäß Artikel 1 des Grundgesetzes Wirklichkeit", begründet das Preisvergabekomitee der Roland Berger Stiftung seine Wahl.

Mit der Wahl Helmut Kohls als Preisträger 2010 würdigt die Roland Berger Stiftung dessen unermüdlichen Einsatz für die Einheit Deutschlands "Für Helmut Kohl war die deutsche Einheit nie Utopie", sagte der Gründer und Vorsitzende des Kuratorium der Roland Berger Stiftung Prof. Dr. h.c. Roland Berger in seinem Grußwort zur Preisverleihung. "Sie war ihm immer eine Lebensaufgabe. Er hat sein gesamtes politisches Leben lang am Ziel der deutschen Einheit und an der Präambel unseres damaligen Grundgesetzes festgehalten, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden. Dass in einem Teil Deutschlands Menschen unterdrückt und ihrer bürgerlichen Freiheitsrechte beraubt wurden, widersprach Dr. Helmut Kohls Werten von Freiheit und Selbstbestimmung zutiefst."

Zur Preisverleihung im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt kamen rund 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien. Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherr des "Roland Berger Preises für Menschenwürde" überreichte die von Jonathan Meese gestaltete Preismedaille an Hessens Ministerpräsident Roland Koch, der sie für den aus gesundheitlichen Gründen abwesenden Helmut Kohl entgegennahm.

In seiner Dankesrede überbrachte Roland Koch die Grüße des Preisträgers. Helmut Kohl habe ihn gebeten, seinen Dank unter das Leitmotiv des Beginns der deutschen Nationalhymne zu stellen: "Einigkeit und Recht und Freiheit - diese Trias war für Helmut Kohl nie nur ein Lippenbekenntnis. Sie wurde zu seinem politischen Programm bei allen Herausforderungen seines politischen Wirkens", erklärte Koch. Mit dem langjährigen Bundeskanzler verbänden die Deutschen vor allem die deutsche Einheit als dessen größte politische Leistung. Die deutsche Frage sei für Kohl jedoch nie ohne Europa zu beantworten gewesen, sagte der Hessische Ministerpräsident weiter: "Wenige haben derartig nachhaltig zur Einigung unseres Kontinents beigetragen wie der Preisträger des heutigen Abends."

Der vor Gott rechenschaftspflichtige Mensch sei für Helmut Kohl der Grund für die Unabdingbarkeit der Freiheit. Roland Koch: "Ein Leben ohne Menschenwürde, ohne Menschenrechte ist mit diesem Bild vom Menschen unvereinbar." Wenn Helmut Kohl heute, mit 80 Jahren und 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, zurückblicke, dann tue er dies, so Roland Koch wörtlich, "sicherlich in Demut, in Dankbarkeit und - das fällt mir leichter zu sagen als es ihm gefallen wäre - auch mit Stolz."

Die Laudatio auf den Roland Berger-Preisträger hielt der ehemalige polnische Außenminister und amtierende außenpolitische Berater des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, Staatssekretär Władysław Bartoszewski. Er sagte: "Es stimmt zwar, dass der politische und soziale Umbruch der Jahre 1989/90 als Folge des aufgestauten und aufbrausenden Freiheitswillens Mittel- und Osteuropäer ohnehin nicht mehr in Schranken zu halten wäre. Aber solche historische Augenblicke brauchen nicht nur den Willen der Massen, sondern auch die Vision der Einzelnen. Helmut Kohl gehörte zu solchen Visionären der europäischen Politik. Er war unter jenen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und die Gunst der Stunde zu nutzen wussten. Nicht für alle war diese Vision damals selbstverständlich."

Der Roland Berger Preis für Menschenwürde wird einmal im Jahr verliehen und ermöglicht mit seiner Dotierung von einer Million Euro eine langfristige Unterstützung und Begleitung der Arbeit der Preisträger bzw. ihrer Organisation. Das Preisvergabekomitee ist hochkarätig besetzt: Neben Prof. Dr. h.c. Roland Berger als Stifter des Preises gehören dazu die Ärztin und Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler, der (kürzlich verstorbene) ehemalige Chef des Bundespräsidialamts Staatssekretär Dr. Gert Haller, Ex-Außenminister Dr. h.c. Joschka Fischer sowie die Friedensnobelpreisträger Ex-UN-Generalsekretär Dr. h.c. Kofi Annan, Prof. Muhammad Yunus und Frau Dr. Shirin Ebadi.

Die bisherigen Preisträger sind die Kambodschanerin Somaly Mam (2008), die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen und die iranische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Dr. Shirin Ebadi (2009).

Weitere Informationen zum Roland Berger Preis für Menschenwürde und zu den Preisträgern sowie hochauflösendes Bild- und Filmmaterial finden Sie unter www.rolandbergerstiftung.org.

Der Fernsehsender Phoenix zeichnet die Veranstaltung auf und bietet nach der Ausstrahlung den Mitschnitt in der Phoenix-Mediathek online an. Bei Interesse an Bild- und Tonmaterial wenden sich Fernsehanstalten bitte direkt an die Phoenix-Produktion Berlin. Kontakt: Diana Soycka Tel.: 030/22882712 oder Email: diana.soycka@ardhsb.de

Die Roland Berger Stiftung ist eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in München. Sie wurde von Prof. Dr. h.c. Roland Berger am 27. März 2008 gegründet. Die Roland Berger Stiftung ist mit einem Stiftungskapital von zunächst 50 Millionen Euro dotiert. Der Stiftungszweck ist ein zweifacher: Die Roland Berger Stiftung verpflichtet sich der Achtung, der Förderung und dem Schutz der Menschenwürde und Menschenrechte weltweit. Hierzu wird jährlich der mit 1 Mio. Euro dotierte "Roland Berger Preis für Menschenwürde" verliehen. Die Roland Berger Stiftung fördert zudem junge Menschen mit großem Potential, insbesondere aus sozial benachteiligen Familien. Die Roland Berger Stipendien "Fit für Verantwortung" sowie "Fair Talent", das die Deutsche Bank ermöglicht, sollen jungen Menschen eine hochwertige Ausbildung und dadurch ein selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Daniela Fürst
Roland Berger Stiftung
Mies-van-der-Rohe-Str. 6
80807 München
Tel.: +49 (89) 9230-8765
E-Mail: presse@rolandbergerstiftung.org
Internet: www.rolandbergerstiftung.org

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