Gemeinsame Erklärung von ZDH und IKK-Bundesverband zur Neuordnung des Krankenkassenmarktes
Bergisch Gladbach (ots)
Am 10. Oktober 2007 haben der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der IKK-Bundesverband (IKK-BV) bei ihrem turnusmäßigen Spitzengespräch in Berlin ihre Zusammenarbeit und den Meinungsaustausch über aktuelle Fragen der Sozial- und Gesundheitspolitik fortgesetzt. Im Fokus des Gesprächs stand dabei die Neuorientierung des Kassenwettbewerbs durch das GKV-WSG. Hierbei waren sich die Beteiligten einig, dass die damit einhergehende politisch gewollte Zentralisierung des Marktes in die falsche Richtung führt. Im Vordergrund muss der Wettbewerb um eine effiziente und gute Versorgung wie eine Entlastung auf der Kostenseite stehen. Der Weg zu einer Einheitskasse und die Abkehr vom Selbstverwaltungsprinzip stehen dazu im Widerspruch. Auch in Zukunft bedarf es unterschiedlicher Angebote im Krankenkassenmarkt, um die verschiedenen Belange von Wirtschaftszweigen und Versichertengruppen weiterhin zielgenau abbilden zu können. Nur so werden die Innungskrankenkassen als ursprünglich handwerkliche Einrichtung auch ihre hohe handwerkspolitische Bedeutung behalten. Um handwerkliche Interessen in der Gesundheitsversorgung deutlich zu akzentuieren, bedarf es nach Auffassung des ZDH und des IKK-Bundesverbandes einer starken bundesweiten IKK-Interessenvertretung. Diese soll in Zukunft eng mit den handwerklichen Organisationen und Selbstverwaltungseinrichtungen verzahnt werden, um schlagkräftig gegen politische Fehlentwicklungen zu wirken.
Die traditionelle Rolle der Innungskrankenkassen als Partner des deutschen Handwerks gilt es bundesweit als auch in den Regionen zu stärken, um den gemeinsamen Interessen Gehör zu verschaffen.
Beispielhaft für diese Partnerschaft von ZDH und IKK-BV sind die Angebote der Gesundheitsförderung der Innungskrankenkassen, die adressatengerechter auf die Gesundheit der im Handwerk Beschäftigten ausgerichtet sind, aber auch die generelle Unterstützung der Handwerksbetriebe in allen gesundheits- und sozialpolitischen Fragen vom Versicherungs- bis zum Beitragsrecht. In diesem Zusammenhang ist auch das Aktionsbündnis pro Gesundheit zu sehen, das sich zukünftig in einer gemeinsamen Partnerschaft von Innungskrankenkassen, ZDH und anderen mittelständisch Beteiligten sowie auch den Gewerkschaften für eine noch bessere betriebliche Gesundheitsförderung einsetzen wird. Gerade die arbeitsintensiven Handwerksbetriebe profitieren von einer besseren Krankheitsvorbeugung, weil sie die Produktivität der Mitarbeiter erhöht und Fehlzeiten reduziert. ZDH und Innungskrankenkassen begrüßen daher zwar grundsätzlich das mit einem Präventionsgesetz verfolgte Ziel, die Prävention zu stärken. Grundfalsch ist allerdings die geplante ausschließliche Finanzierung aus Beitragsmitteln der Sozialversicherung. Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die demnach auch zu maßgeblichen Teilen aus Steuermitteln zu finanzieren ist. Grundfalsch und nicht akzeptabel ist ebenso der Aufbau neuer, verwaltungsaufwendiger Strukturen, wie sie mit der Einrichtung einer neuen "Stiftung Gesundheitsförderung und gesundheitliche Prävention" geplant sind.
Die Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter www.ikk.de und www.zdh.de
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e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de
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Alexander Legowski
Te.: 030 20619370
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