Private Absicherung für Zahnersatz ist sozial ungerecht
IKK-Bundesverband lehnt Unionsvorschläge ab
Bergisch Gladbach (ots)
Der IKK-Bundesverband lehnt den Vorschlag der CDU/CSU ab, den Zahnersatz aus der Gesetzlichen Krankenversicherung herauszunehmen und über eine private Pflichtversicherung abzusichern. Die Herausnahme des Zahnersatzes aus der GKV ist sozial ungerecht. Er belastet einseitig die Versicherten. Unter realistischer Annahme wird die private Absicherung eine 4-köpfige Familie mit ca. 600 Euro jährlich zusätzlich belasten. Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Ausgaben für die Behandlung mit Zahnersatz bei Absicherung durch die private Versicherung von 3,1 Mrd. Euro auf ca. 10 Mrd. Euro jährlich erhöhen, bei einer zu erwartenden Beitragssatzsenkung von gerade einmal 0,39 Prozentpunkten. Gewinner sind in diesem Fall die privaten Anbieter, Verlierer alle Versicherten und insbesondere die Älteren, weil diese einen überproportional hohen Beitrag zu erwarten haben.
Zudem führt er noch nicht einmal zu nennenswerten Einsparungen für die Krankenkassen bzw. zu Beitragssenkungen für Arbeitgeber und Versicherte. "Ein solcher Vorschlag ist mit den Innungskrankenkassen nicht umzusetzen. Wer einseitig die Versicherten belastet, ohne dabei auch nur eine langfristige Ausgabensenkung für die GKV zu erreichen, kann nicht mit unserer Unterstützung rechnen: Die Union sollte in diesem Punkt auf ihren Experten hören, denn auch Horst Seehofer spricht sich gegen diese Privatisierungsorgie aus", erklärte Rolf Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des IKK-Bundesverbandes.
Die Ausgaben für die Behandlung mit Zahnersatz betrugen im Jahr 2001 ca. 3,1 Mrd. Euro. Dies entspricht 2,8 Prozent der Gesamtausgaben der GKV bzw. 3,61 Euro pro Versicherten. Welche private Versicherung ist bereit, für 3,61 Euro die Behandlung mit Zahnersatz abzudecken?
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