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Politischer Durchbruch: Bremen führt Verbandsklage im Tierschutz ein

Politischer Durchbruch: Bremen führt Verbandsklage im Tierschutz ein
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Bonn (ots)

Die Bremische Bürgerschaft berät in ihrer heutigen Sitzung die 
Einführung der tierschutzrechtlichen Verbandsklage auf Landesebene. 
Die Mehrheit für das Gesetz gilt als sicher. Die Bürgerschaft folgt 
damit dem Bürgerantrag "Klagerecht für den Tierschutz", den der 
Bremer Tierschutzverein gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund 
initiiert hatte. Experten der beiden Verbände waren auch bei 
Anhörungen u.a. in Ausschusssitzungen maßgeblich an der heutigen 
Entscheidung beteiligt. Das Land Bremen will das 
Tierschutz-Klagerecht nun auch auf Bundesebene durchsetzen.
"Dies ist ein großer Tag für den Tierschutz. Der Bund und das Land
Bremen haben sich den Tierschutz in die Verfassung geschrieben. Jetzt
wird es in einem Bundesland erstmals möglich sein, gerichtlich prüfen
zu lassen, ob die Verantwortlichen sich auch daran halten", erklärt 
Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und 
Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins, unmittelbar vor der 
Abstimmung. Das Gesetz sieht vor, dass anerkannte Tierschutzverbände 
behördliche Maßnahmen im Nachhinein überprüfen lassen können 
("Feststellungsklage"). Stellt das Gericht fest, dass die Behörde 
gegen das geltende Tierschutzrecht verstoßen hat, muss sie dies bei 
künftigen Entscheidungen zugunsten der Tiere berücksichtigen.
Für das vom Deutschen Tierschutzbund und dem Bremer 
Tierschutzverein ebenfalls angestrebte Recht, eine Entscheidung 
anzufechten bevor sie Rechtskraft erlangt (Anfechtungs- und 
Verpflichtungsklage), liegt die Gesetzgebungskompetenz nach 
Auffassung der Bremischen Bürgerschaft beim Bund. Da die 
Landesregierung in einem Begleitantrag aufgefordert werden wird, eine
Bundesratsinitiative zu starten, um auch auf Bundesebene ein 
Verbandsklagerecht einzuführen, sieht Apel gute Chancen, den 
Tierschutz noch weiter zu stärken: "Immer mehr Politiker begreifen, 
dass es mit bloßen Lippenbekenntnissen nicht getan ist, um dem 
Verfassungsauftrag und dem Willen der Bevölkerung zum Tierschutz 
gerecht zu werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nach dem 
großartigen Schritt in Bremen bald auch den nächsten Schritt zu einem
umfassenden Tierschutz-Klagerecht in ganz Deutschland gehen können. 
Wir werden weiter dafür kämpfen."
Mit der heutigen Entscheidung greift die Bremische Bürgerschaft 
ausdrücklich den vom Bremer Tierschutzverein initiierten Bürgerantrag
"Klagerecht für den Tierschutz" auf. Mehr als 15.000 wahlberechtigte 
Bremerinnen und Bremer hatten den Antrag unterzeichnet. 
Vorausgegangen war ein jahrlanger Streit um Hirnversuche an Affen, 
die der Bremer Universität mehrfach bewilligt wurden, obwohl sie von 
Tierschutzseite als klar rechtswidrig und besonders grausam 
eingestuft wurden. Die heutige Entscheidung deuten die Bremer 
Tierschützer als Signal für ein baldiges Ende der Affenversuche an 
der Bremer Universität.
Hinweis an die Redaktionen: Wolfgang Apel wird während der Debatte
(Donnerstag, 20.9.2007, ca. 15.00 Uhr / 15.30 Uhr) in der Bremischen 
Bürgerschaft anwesend sein. Für Interviewwünsche direkt nach der 
offiziellen Entscheidung - oder auch vorab - erreichen Sie Herrn Apel
über 0421 / 352214 oder über Handy: 0173 / 4337104 (Pressesprecherin 
Frau Schwab) vor Ort.

Pressekontakt:

Deutscher Tierschutzbund e.V.
- Pressestelle -
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Tel.: 0228-6049624
Fax: 0228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de

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