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"Frontal 21"-Dokumentation "Das Kartell - Im Würgegriff der Energiekonzerne" über Preismanipulationen an der Leipziger Strombörse und andere Tricks auf dem deutschen Energiemarkt

Mainz (ots)

An der Leipziger Strombörse EEX werden Preise
manipuliert. Das berichtet ein Energiehändler in der "Frontal 
21"-Dokumentation "Das Kartell - Im Würgegriff der Energiekonzerne" 
von Steffen Judzikowski und Hans Koberstein, die das ZDF am Dienstag,
14. August 2007, 21.00 Uhr ausstrahlt. Londoner Finanzhändler 
sprächen sich ab, um gemeinsam den Kaufpreis hochzutreiben, so der 
Insider, der unerkannt bleiben möchte, gegenüber "Frontal 21". Die 
Preise, die an der EEX erzielt werden, sind maßgebend für die 
Strompreise, die die Verbraucher in Deutschland zahlen müssen.
Der Energiehändler erklärt gegenüber "Frontal 21", dass die 
Preismanipulation am Elektrizitätsmarkt möglich sei, "weil der Markt 
im Vergleich zu anderen Rohstoffmärkten ungeheuer klein ist und 
wenige Unternehmen den Marktpreis ihrem Gutdünken nach diktieren 
können."
Der Chef der Leipziger Strombörse Hans-Bernd Menzel weist den 
Vorwurf der Manipulation zurück: "Wichtig ist hier die Frage, ob wir 
solche Dinge entdecken können und ob wir dann entsprechende 
Handlungen auch ahnden können. Das Instrumentarium dafür steht zur 
Verfügung - bis hin zur Einschaltung der Staatsanwaltschaft. Bisher 
war es nicht nötig."
Der "Frontal 21"-Informant behauptet dagegen, dass sich Händler 
großer Finanzinstitute in London regelmäßig absprechen würden, in 
welche Richtung sich der Preis am EEX-Terminmarkt entwickeln solle. 
"Dementsprechend wird dann am Folgetag von diesen Händlern nach der 
Absprache gehandelt", behauptet er. "Wenn sich fünf Händler treffen, 
die die Nachfragemacht haben, 60 Prozent, 70 Prozent des Marktes zu 
bestimmen, dann können sie den Preis entsprechend beeinflussen."
Es seien Mitarbeiter von Banken und Finanzdienstleistern, die auf 
diese Weise den Terminmarkt manipulieren würden, sagt er. "Wenn ich 
viel Geld habe, mit dem ich spielen kann, das ich vermehren soll, und
einen risikolosen Weg dazu finde im Rahmen von Preisabsprachen, dann 
ist das natürlich ein sehr probates Mittel, um einerseits für das 
Unternehmen Geld zu verdienen, und selber als Händler einen horrenden
Bonus zu verdienen."
In diese Absprachen werde außerdem ein Kreis ausgewählter 
kleinerer Händler eingeweiht, so der "Frontal 21"-Informant. Auch er 
gehörte nach eigenen Angaben dazu. Die Empfänger können mit diesen 
Informationen hohe Gewinne erzielen. "Das ist eine sich selbst 
erfüllende Prophezeiung. Die kleinen Händler wissen, dass diese 
Hinweise in der Vergangenheit immer richtig waren, richten auch ihr 
Handelsverhalten nach dieser Nachricht aus, kaufen selber 
Elektrizität ein", so der Insider. "Und dadurch gibt es einen 
Multiplikatoreffekt, und natürlich steigt der Preis dann."
Diese Preisabsprachen gingen auf Kosten des Verbrauchers, so das 
Fazit des anonymen Energiehändlers: "Kasse machen alle die, die diese
Insiderinformation haben. Und den Verlust macht letztlich der 
Stromverbraucher, der ein weitaus höheres Preisniveau entrichten 
muss, als das zuvor der Fall gewesen wäre."
Über diese und andere Trickserien auf dem deutschen Energiemarkt 
berichtet der Film "Das Kartell - Im Würgegriff der Energiekonzerne" 
von Steffen Judzikowski und Hans Koberstein. Durch die Dokumentation 
führt "Frontal 21"-Moderator Theo Koll im Stil des einschätzenden 
Anchormans. Der Film berichtet über Hintergründe dramatischer 
Fehlentwicklungen auf dem Energiemarkt. Er zeigt, wie Verbraucher 
abkassiert werden, wie die Politik Deutschland den mächtigen 
Energie-Monopolisten ausliefert und sucht nach Antworten auf die 
Frage: Wer rettet uns vor diesem Kartell?
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/daskartell

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
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