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Die unglaubliche Rettung: ZDF-Doku "Das Wunder von Mogadischu" schildert das Ende der "Landshut"-Entführung vor 30 Jahren

Mainz (ots)

Befreier und Befreite schildern in dem Film "Das
Wunder von Mogadischu", den das ZDF am Dienstag, 4. September 2007, 
20.15 Uhr ausstrahlt, das Ende der "Landshut"-Entführung vor 30 
Jahren.
"So endet dein Leben hier, dachte ich. Das war's", sagt der 
frühere GSG 9-Mann Werner Losert in seinem ersten Fernsehinterview 30
Jahre nach der Geisel-Befreiung von Mogadischu. Doch der 
Hals-Durchschuss, den er bei der Erstürmung der Lufthansa-Maschine 
"Landshut" erlitt, erwies sich als harmlose Fleischwunde: "Das war 
wie ein Sechser im Lotto, wie eine Auferstehung, als das klar war". 
Viele Überlebende der Nacht zum 18. Oktober 1977 können es noch heute
nicht fassen, "dass wir ohne Verletzte und Tote da rausgekommen sind 
- das war ein Wunder", so Jutta Knauff. 105 Stunden lang war sie mit 
weiteren 85 Passagieren und den Angehörigen der Lufthansa-Crew der 
Willkür der palästinensischen Entführer ausgeliefert. Flugkapitän 
Jürgen Schumann wurde während der tödlichen Odyssee regelrecht 
hingerichtet. Zeitzeugen schildern eindringlich die Vorgeschichte 
seiner Ermordung in Aden und wie er sich für seine Passagiere 
opferte.
Die ehemaligen GSG 9-Männer Werner Heimann und Dieter J. Fox 
berichten erstmals, welche Hindernisse bis zur Befreiung der 
"Landshut" zu überwinden waren. Es begann schon beim Anflug der 
Elite-Truppe. Das Flugzeug überquerte Kriegsgebiet, landete "mit dem 
letzten Tropfen Sprit", da unterwegs kein Auftanken mehr möglich war.
Als sich die Männer an die "Landshut" heranschlichen, um zu stürmen, 
warfen sie lange Schatten, "das hätte von den Terroristen bemerkt 
werden können". Die Annäherung erfolgte durch ein 
Giftschlangengebiet, "ohne dass wir das wussten". Aufgrund der 
Luftfeuchtigkeit fiel die Funkverbindung zwischen den einzelnen 
Trupps aus, "so dass wir uns Handzeichen geben mussten", erinnert 
sich der frühere GSG 9-Chef Ulrich Wegener. "Das Ganze grenzte an ein
Wunder", sagt der damalige Regierungssprecher Klaus Bölling. "Es 
hätte ja sein können: Sie erstürmen das Flugzeug, und in dem 
Augenblick zündet einer der Terroristen die Bombe, und wir haben nur 
noch Tote." "Können und Fortune", so Wegener, hätten letztlich dazu 
beigetragen, dass dieses Drama auf so glückliche Weise zu Ende ging.
Auch hinter den Kulissen galt es Hürden zu überwinden. Wie eigens 
für den Film freigegebene Dokumente aus dem politischen Archiv des 
Auswärtigen Amtes belegen, gab es in den Tagen der Entführung einen 
regen Kontakt Bonn-Moskau sowie nach Ost-Berlin. Nach der 
Geiselbefreiung bedankte sich Außenminister Genscher bei seinem 
sowjetischen Amtskollegen Gromyko persönlich für die "Unterstützung 
bei den Anstrengungen der Bundesregierung, die Geiseln an Bord der 
entführten Lufthansa-Maschine zu befreien". Hans-Dietrich Genscher 
sagt dazu: "Unabhängig von den ideologischen, politischen, 
militärischen Gegensätzen zwischen Ost und West gab es eine 
Kooperation. Auch damals handelte es sich um eine globale 
Herausforderung". Offenbar machte der Ost-West-Konflikt für die 
"Landshut"-Geiseln ein paar Tage Pause.

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