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Donnerstag, 11. Oktober 2007, 0.30 Uhr, Afghanistan am Scheideweg
Mainz (ots)
Donnerstag, 11. Oktober 2007, 0.30 Uhr Afghanistan am Scheideweg Film von Ulrich Tilgner
Anschläge auf deutsche Soldaten und Polizisten, Entführungen von deutschen Helfern. Die Situation in Afghanistan wird unübersichtlicher und gefährlicher. Afghanistan kommt auch knapp sechs Jahre nach dem Sturz des Taliban-Regimes nicht zur Ruhe.
In seiner Dokumentation fragt Ulrich Tilgner nach den Gründen für die zunehmende Gewalt. Er trifft Menschen, die das Engagement ausländischer Truppen immer offener kritisieren. Haji Liwanay z.B., Stammesführer und ehemaliger Kommandeur der Mudschahedin, fordert den Abzug der Ausländer, seitdem sein Onkel bei einem Beschuss durch US-Soldaten starb. Von dieser Forderung will er sich nicht abbringen lassen, "selbst wenn ich dafür getötet werde". Liwanay ist ein Gegner der Taliban. Er kritisiert besonders, dass die internationalen Truppen nicht die Grenzen Afghanistans gegen einsickernde Terroristen schützen.
Ulrich Tilgner zeigt in seinen Momentaufnahmen ein Land, das zerrissen ist zwischen einer schwachen Zentralregierung, wiedererstarkten Taliban, Warlords und Drogenbaronen auf der einen Seite und hilflosen Helfern, militärischer Ohmacht des Westens und verunsicherter Bevölkerung auf der anderen Seite.
Er trifft deutsche Polizisten, die afghanische Sicherheitskräfte ausbilden und Tagelöhner, die nur mühsam ihr täglich Brot zusammenbekommen. Noch immer gibt es zu wenig Arbeitsplätze, die Menschen sind unzufrieden, weil die erhofften Erfolge beim Wiederaufbau ausbleiben. Die Regierung in Kabul hat es nicht geschafft, das Land zu einen. Korruption, Vetternwirtschaft und Patronage lähmen die Entwicklung.
Auch der Bauer Fazal Rahman ist überzeugt, dass die Regierung "sich nicht um uns, sondern nur um sich selbst" kümmert. Während in der Provinz Familien ums Überleben kämpfen, kontrollieren Aufständische ganze Provinzen, auch in den Elendsvierteln der Hauptstadt Kabul tickt eine Zeitbombe.
Mit der Verstärkung durch Soldaten allein sind diese Probleme des Landes längst nicht mehr zu lösen. Auch Generalmajor Bruno Kasdorf, Deutschlands ranghöchster Soldat in Afghanistan, ist überzeugt, dass den Menschen eine Perspektive geboten werden muss.
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