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ZDF-Politbarometer November I 2007
Linke im Stimmungshoch - SPD verliert
Zustimmung zum Bahnstreik deutlich gewachsen

Mainz (ots)

Die Unterstützung für den Streik der
Lokführer-Gewerkschaft (GdL) ist im Vergleich zu Anfang Oktober 
deutlich gestiegen. Aktuell halten 57 Prozent der Bundesbürger den 
Streik für gerechtfertigt (Okt I: 45 Prozent) und 39 Prozent lehnen 
ihn ab (Okt. I: 50 Prozent). Dabei sind mit 44 Prozent die meisten 
der Meinung, dass die GdL und die Deutsche Bahn gleichermaßen dafür 
verantwortlich sind, dass es bisher zu keiner Einigung gekommen ist, 
34 Prozent sehen die Hauptschuld bei der Bahn und 17 Prozent bei der 
GdL.
In der politischen Stimmung kann die Linke sowohl in Ost wie West 
deutlich zulegen, die SPD verliert in gleichem Umfang. Jetzt kommt 
die CDU/CSU auf 41 Prozent (plus 1), die SPD verliert auf 30 Prozent 
(minus 4), die FDP erreicht 7 Prozent (plus 1), die Linke kommt auf 
12 Prozent (plus 4) und die Grünen auf 8 Prozent (unverändert).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach unverändert auf 40 Prozent. Die SPD erreichte 30 Prozent 
(minus 1), die FDP erhielte 7 Prozent (unverändert), die Linke 10 
Prozent (plus 1), die Grünen kämen auf 8 Prozent (unverändert) und 
die sonstigen Parteien zusammen auf 5 Prozent (unverändert).
Der Streit und die von vielen Kommentatoren diagnostizierte 
Blockade innerhalb der Regierung werden auch von den Bundesbürgern 
wahrgenommen: Zwar ist weiterhin eine deutliche Mehrheit von 61 
Prozent der Meinung, dass die Bundesregierung ihre Sache eher gut 
macht, das sind aber sieben Prozentpunkte weniger als noch vor drei 
Wochen. Entsprechend ist der Anteil derjenigen, die meinen, sie mache
ihre Arbeit eher schlecht, von 26 Prozent auf jetzt 33 Prozent 
gestiegen (weiß nicht: 6 Prozent). Dabei werden der Großen Koalition 
auf den verschiedenen Politikfeldern unterschiedliche 
Lösungskompetenzen zugeschrieben: Am meisten wird ihr bei den Themen 
Wirtschaft (61 Prozent) und Klima (61 Prozent) zugetraut, die 
Probleme zu lösen, danach folgen die Themen Arbeitslosigkeit (53 
Prozent) und Familien (50 Prozent). Kaum jemand erwartet Lösungen bei
Gesundheit (19 Prozent) und Rente (17 Prozent).
Dass das Verhältnis von CDU/CSU und SPD eher schlecht ist, meinen 
jetzt 63 Prozent (Okt. I: 54 Prozent) und nur 30 Prozent (Okt.I: 38 
Prozent), dass es eher gut sei (weiß nicht 7 Prozent).
Im Vergleich zu Umfragen der letzten beiden Jahre wird dabei heute
der CDU/CSU ein deutlich gewachsener Einfluss in der Bundesregierung 
bescheinigt. Jetzt meinen 51 Prozent (Feb.: 34 Prozent), dass die 
Union mehr Einfluss in der großen Koalition hat, 5 Prozent sehen den 
eher bei der SPD (Feb.: 10 Prozent) und 38 Prozent nehmen da keine 
großen Unterschiede wahr (Feb.: 49 Prozent).
Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politikerinnen und 
Politiker hat sich nur wenig im Vergleich zur letzten Untersuchung 
verändert: Weiterhin angeführt wird die Liste der Top Ten von Angela 
Merkel. Sie erhält auf der +5/-5-Skala einen unveränderten 
Durchschnittswert von 2,1. Danach folgen Außenminister Frank-Walter 
Steinmeier mit 1,8 (Okt. II: 1,7), Peer Steinbrück mit 1,3 (Okt. II: 
1,4) und Ursula von der Leyen mit 0,9 (Okt. II: 0,8). Fast gleichauf 
und nur Unterschiede im Hundertstel-Bereich Kurt Beck mit 0,8 (Okt. 
II: 0,9) und Franz Müntefering ebenfalls mit 0,8 (Okt. II: 0,9). 
Platz sieben für Wolfgang Schäuble mit  0,4 (Okt. II: 0,3) vor Guido 
Westerwelle mit 0,0 (Okt. II: 0,1) und Edmund Stoiber mit minus 0,8 
(Okt. II: minus 0,5). Ganz am Schluss folgt Oskar Lafontaine mit 
unveränderten minus 1,2.
Auch 18 Jahre nach dem Fall der Mauer findet die deutsche Einheit 
unverändert hohe Zustimmung: 83 Prozent (West: 82 Prozent; Ost: 90 
Prozent) meinen, dass diese auch aus heutiger Sicht richtig war und 
14 Prozent halten sie für falsch (West: 16 Prozent; Ost: 8 Prozent). 
Dabei meinen 55 Prozent der Westdeutschen, dass vor allem der Osten 
davon profitiert hat, 21 Prozent sagen, beide hätten gleichermaßen 
profitiert und 8 Prozent sehen den Hauptnutzen im Westen (keiner hat 
profitiert: 14 Prozent) Die Ostdeutschen sehen das anders: Hier 
meinen mit 37 Prozent die meisten, dass Ost wie West gleich viel 
profitiert haben, 31 Prozent sehen den Hauptvorteil beim Westen und 
nur 19 Prozent meinen, der Osten habe von der Wiedervereinigung am 
meisten gehabt (keiner: 10 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 6. bis 8. November 2007 bei 1255 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung 
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer gibt es am Freitag, 23. November 2007, nach dem 
"heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

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