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ZDF

Schuften - und doch kein Geld
37°-Dokumentation des ZDF über Geringverdiener in Deutschland

Mainz (ots)

2,5 Millionen Menschen sind arm trotz Arbeit. 22
Prozent der Berufstätigen in Deutschland arbeiten inzwischen für 
Niedriglöhne, fast so viele wie in den USA. Diesem Thema widmet sich 
die "37°"-Dokumentation des ZDF "Schuften - und doch kein Geld" am 
Dienstag, 8. Juli 2008, 22.15 Uhr.
Früher waren Menschen, die zu Niedriglöhnen arbeiteten, meist 
gering oder gar nicht qualifiziert, doch das hat sich geändert. 
Dreiviertel der im Niedriglohnsektor Arbeitenden haben eine 
Berufsausbildung, manche sogar einen Hochschulabschluss. Das 
Bundesarbeitsministerium hat 650 Berufe aufgelistet, in denen weniger
als sechs Euro verdient wird. Während der Niedriglohnsektor schnell 
wächst, verringert sich auf der anderen Seite die Mittelschicht, die 
tragende Säule der bundesrepublikanischen Gesellschaft. In vielen 
Nachbarländern ist ein Mindestlohn längst selbstverständlich. In 
Deutschland dagegen werden Arbeitgeber subventioniert. Denn ohne die 
Aufstockung durch die Arbeitsagentur reichten die niedrigen Löhne zum
Leben nicht aus.
Zum Beispiel eine 26-Jährige aus Berlin: Sie arbeitet schon seit 
zehn Jahren für die gleiche Friseur-Kette. Vom Azubi bis zur Leiterin
einer Filiale in Berlin hat sie sich hochgearbeitet; in wenigen 
Monaten hat sie ihre Meisterprüfung. Obwohl sie für mehrere Gesellen 
und Azubis verantwortlich ist und einen ordentlichen Umsatz im Salon 
erwirtschaften muss, verdient sie gerade mal 5,50 die Stunde. Wegen 
des geringen Verdienstes muss sie regelmäßig  zum Arbeitsamt, um dort
ihren Lohn aufstocken zu lassen.
Der Film von Angelika Wörthmüller und Enrico Demurray zeigt, wie 
die Menschen trotz allem versuchen, ihre Würde und ihre positive 
Lebenseinstellung zu bewahren, mit welcher Hoffnung sie immer wieder 
probieren, einen besser bezahlten Job und einen Platz in der 
Gesellschaft zu finden.
Der ZDFdokukanal zeigt die "37°"-Sendung "Schuften - und doch kein
Geld" am Mittwoch, 9. Juli, 19.30 Uhr, noch einmal als 
Servicewiederholung und präsentiert direkt im Anschluss um 20.00 Uhr 
exklusiv die Diskussion "37 Grad plus". Moderatorin Doro Wiebe 
erörtert mit Experten die Situation von Arbeitnehmern im 
Niedriglohnbereich sowie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen 
Konsequenzen. Zu Gast sind:
Prof. Dr. Ronald Schettkat, seit 2004 Professor für 
Volkswirtschaftslehre und Inhaber des Lehrstuhls für 
Wirtschaftspolitik an der Schumpeter School of Business and Economics
der Bergischen Universität Wuppertal;
Dr. Hans-Peter Unger, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie 
und Familientherapeut und seit 1997 Chefarzt der Abteilung für 
Psychiatrie und Psychotherapie der Asklepios Klinik Harburg;
Prof. Götz W. Werner, Gründer, Gesellschafter und 
Aufsichtsratsmitglied einer Drogeriemarkt-Kette. Seit Oktober 2003 
leitet Prof. Götz W. Werner das Interfakultative Institut für 
Entrepreneurship an der Eliteuniversität Karlsruhe (TH).

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
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