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ZDF macht jüngeren Zuschauern ein eigenes Programmangebot
Weiter entwickelter Digitalkanal soll gleichzeitig Innovationsmotor für gesamte ZDF-Familie werden

Mainz (ots)

Der ZDF-Fernsehrat hat in seiner Sitzung in Erfurt
der Weiterentwicklung des ZDFdokukanals zu einem Zielgruppenangebot 
für jüngere Zuschauer und junge Familien zugestimmt. Damit sind die 
Voraussetzungen geschaffen, dass die Länder den Digitalkanal auf der
Grundlage seines nun definierten Programmkonzeptes als Auftrag in 
den neuen Rundfunkstaatsvertrag aufnehmen können. Gleiches gilt für 
den ZDFinfokanal, dessen Weiterentwicklung der Fernsehrat bereits im 
vergangenen Jahr beschlossen hat, sowie den ZDFtheaterkanal, der in 
den nächsten Jahren behutsam zum ZDFkulturkanal fortentwickelt wird.
ZDF-Intendant Markus Schächter stellte dem ZDF-Fernsehrat bei 
seiner Sitzung in Erfurt die Konzepte für die Neupositionierung der 
Kanäle vor. Vor allem der bisherige ZDFdokukanal müsse konsequent zu
einem Zielgruppenprogramm weiterentwickelt werden, das - besser, als 
dies dem ZDF-Hauptprogramm möglich ist - junge Menschen erreichen 
könne. Dass sich gerade junge Familien in den zurückliegenden Jahren 
mehr und mehr von den öffentlich-rechtlichen Programmen ab- und den 
kommerziellen Programm zugewandt hätten, sei besorgniserregend, 
sagte Schächter. Der neu formierte Digitalkanal solle deshalb 
vornehmlich Zuschauer zwischen 25 und 50 Jahren ansprechen.
Ohne Nachrichten- und Sportangebote setzt das Spartenprogramm 
öffentlich-rechtliche Kernkompetenzen wie politische, geschichtliche 
und zeitgeschichtliche Bildung, Kultur, Wissenschaft, Beratung, 
Information und anspruchsvolle Unterhaltung ein. Dabei bedient es 
sich aller wichtigen Programmgattungen wie Dokumentation, Reportage,
Film, Serie, Magazin, Show und Talk. Im Mittelpunkt soll eine 
alltagsnahe Orientierung- und Ratgeberfunktion stehen, die bei der 
Lebens- und Alltagsbewältigung in Schule, Bildung, Familie und Beruf 
hilft. Im Unterhaltungsbereich, betonte Schächter, werde es "keine 
Boulevard-Showsendungen" geben. Es sei aber Teil des Konzepts, in der
Unterhaltung neuartige Formate zu erproben und dafür Pilotsendungen 
zu produzieren.
"Wir wissen, dass wir bei den jüngeren Zuschauern einen großen 
Nachholbedarf haben", sagte der ZDF-Intendant. Deshalb habe das neu 
gestaltete Angebot die Aufgabe, "die Zuschauer, die sich aufgrund 
ihres Alters, ihrer Lebensgewohnheiten und ihrer medialen 
Sozialisation im ZDF-Hauptprogramm nur teilweise mit ihren eigenen 
Bedürfnissen wiederfinden, an ein wertehaltiges 
öffentlich-rechtliches Programmangebot heranzuführen und sie 
dauerhaft zu binden". Dazu gehöre auch, Schema-, Programm- und 
Formatgestaltung an den Tagesablauf und die Sehbedürfnisse junger 
Leute anzupassen. Qualität und Modernität zahlreicher ZDF-Sendungen, 
die von vielen Jüngeren im Hauptprogramm nicht erwartet werden, 
sollen auf der Digitalplattform zu neuer Geltung kommen. Dabei 
verstehe sich das Digitalprogramm als Ergänzung zum Hauptprogramm, 
solle aber gleichzeitig in Inhalt und Form zum "Innovationsmotor für 
die ZDF-Familie" werden. Der Unterschied zu den Zielgruppenangeboten 
kommerzieller Anbieter müsse jederzeit deutlich werden. Schächter: 
"Unser Ziel ist die Ver¬mittlung von Wissen und Werten, die zu einer 
positiven Gestaltung des eigenen wie des gesellschaftlichen Lebens 
befähigen". Das Vertrauen junger Menschen in die eigene Zukunft solle
gefestigt und die Wertschätzung dieser Gruppe in der Gesellschaft 
verstärkt werden.
Mit diesem Konzept der gemeinsamen Nutzung der Programmvorräte 
innerhalb der ZDF-Familie sei es "besser möglich, den Programmschatz
für die Gebührenzahler zu heben", sagte der ZDF-Intendant. Für die 
Hauptsendezeit ist eine Mischung aus hochwertiger Fiktion und 
erstklassigen Dokumentationen geplant. Systematisch sollen von Beginn
an Formate, Genres und Protagonisten getestet werden, die bei Erfolg
auch im Hauptprogramm ihren Platz finden können.
Die Vorabend-Zeit zwischen 17 und 21 Uhr ist ausgeprägte 
Familienzeit. In knapp 26 Prozent der Familien-Haushalte wird 
zwischen 17 und 20.15 Uhr gemeinsam ferngesehen - und dies, obwohl 44
Prozent der Kinder einen eigenen Fernseher besitzen. 82 Prozent der 
Eltern hätten die gemeinsame Fernsehzeit gerne häufiger, es fehlen 
aber entsprechende Programmangebote zur richtigen Zeit. Und es fehlen
- gerade mit Blick auf die Kinder - werbefreie Fernsehangebote. Der 
Primetime-Beginn um 21 Uhr trägt der Tatsache Rechnung, dass für die 
meisten Eltern erst jetzt eine eigene "Freizeit" beginnt, aber auch 
die 25- bis 50-jährigen Zuschauer ohne Kinder können um diese 
Uhr¬zeit fernsehen. Der Höhepunkt in der Fernsehnutzung von Eltern 
liegt um 21.30 Uhr, bei Erwachsenen ohne Kinder um 21 Uhr.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
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