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ZDF-Politbarometer Januar I 2009
Schwarz-Gelb baut Mehrheit aus
Grundsätzliche Zustimmung zu neuem Konjunkturpaket

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung geht die Union mit einem
deutlichen Vorsprung vor der SPD in das Superwahljahr 2009: Im 
Vergleich zum letzten Politbarometer Mitte Dezember verbessert sich 
die CDU/CSU um einen Prozentpunkt auf 42 Prozent, während die SPD 
einen Punkt verliert und nur noch 27 Prozent erreicht. Die FDP kommt 
auf 11 Prozent (plus 1), die Linke auf 9 Prozent (unverändert) und 
die Grünen nur noch auf 7 Prozent (minus 1).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Dies 
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach
auf 40 Prozent (plus 1), die SPD auf 26 Prozent (unverändert), die 
FDP erhielte 11 Prozent (unverändert), die Linke 10 Prozent 
(unverändert), die Grünen 8 Prozent (minus 1) und die sonstigen 
Parteien zusammen 5 Prozent (unverändert).
Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder 
Bundeskanzlerin haben wollen, ist der Vorsprung von Angela Merkel 
wieder größer geworden: Für sie sprechen sich jetzt 55 Prozent (plus 
3) aus, für ihren Herausforderer Frank-Walter Steinmeier sind 32 
Prozent (minus 2; weiß nicht: 13 Prozent). Weiterhin relativ schwach 
ist die Zustimmung für Steinmeier bei den SPD-Anhängern, wo er auf 63
Prozent kommt. Von den CDU/CSU-Anhängern hingegen wünschen sich 90 
Prozent Merkel als Kanzlerin.
In diesem Politbarometer wurden die Präferenzen der Deutschen für 
unterschiedliche Koalitionsmodelle ausführlich erhoben. Dabei zeigt 
sich ähnlich wie in der Vergangenheit, dass kein mögliches 
Koalitionsmodell von einer Mehrheit der Befragten als gut bezeichnet 
wird. Am meisten Zustimmung findet noch eine mögliche Koalition aus 
CDU/CSU und FDP, die von 40 Prozent als gut bewertet wird (schlecht: 
33 Prozent; Rest zu 100 Prozent jeweils "egal" bzw. "weiß nicht"). 
Alle anderen möglichen Koalitionen werden jeweils von mehr Befragten 
abgelehnt als befürwortet: die Große Koalition aus Union und SPD 
(gut: 37 Prozent, schlecht: 38 Prozent), Rot-Grün (gut: 32 Prozent, 
schlecht: 47 Prozent), Schwarz-Grün (gut: 25 Prozent, schlecht: 45 
Prozent). Noch negativer werden die verschiedenen Dreier-Koalitionen 
beurteilt, wobei mit weitem Abstand die größte Ablehnung gegenüber 
einer Koalition aus SPD, Linken und Grünen besteht (gut: 15 Prozent, 
schlecht: 69 Prozent).
Das zweite Konjunkturpaket der Bundesregierung, das derzeit 
beraten wird, findet grundsätzlich bei 67 Prozent der Befragten 
Zustimmung, 27 Prozent halten es nicht für richtig (weiß nicht: 6 
Prozent). Das bereits in Kraft getretene erste Konjunkturpaket wurde 
im November letzten Jahres praktisch genauso bewertet. Trotz der 
mehrheitlichen grundsätzlichen Unterstützung für das Konjunkturpaket 
II glauben mit 52 Prozent die meisten, dass dadurch die Rezession in 
Deutschland nicht verhindert werden kann, 40 Prozent glauben an die 
Wirksamkeit des Pakets (weiß nicht: 8 Prozent). Fragt man danach, was
die Menschen zur Ankurbelung der Wirtschaft besser finden, sind die 
Meinungen geteilt: 47 Prozent halten staatliche Investitionen für 
besser und 47 Prozent Steuer- und Abgabensenkungen (weiß nicht: 6 
Prozent).
Bei der Bewertung der nach Meinung der Befragten wichtigsten 
Politikerinnen und Politiker gibt es diesmal keinen einheitlichen 
Trend. Klar auf Platz eins der Top Ten liegt Bundeskanzlerin Angela 
Merkel: Sie kommt auf der Skala von +5 bis -5 jetzt auf einen 
deutlich verbesserten Durchschnittswert von 2,1 (Dez.: 1,8). Auf 
Platz zwei liegt Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 
unveränderten 1,8. Danach Peer Steinbrück mit 1,5 (Dez.: 1,6) vor dem
SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering, der jetzt auf 1,1 kommt (Dez.: 
1,0). Deutlich verbessern konnte sich mit 1,1 (Dez.: 0,8) Ursula von 
der Leyen. Unverändert hingegen Horst Seehofer mit 0,9 und ebenfalls 
unverändert mit 0,5 Guido Westerwelle. Etwas verschlechtert hat sich 
mit 0,4 (Dez.: 0,6) Franz Josef Jung.
Marginal schlechter die beiden Politiker der Linken, Gregor Gysi mit 
minus 1,0 (Dez.: minus 0,9) und Oskar Lafontaine mit minus 1,5 (Dez.:
minus 1,4).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 5. bis 8. Januar 2009 bei 1.369 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 30. Januar 
2009, nach dem "heute-journal". Am 10. Januar gibt es ein 
Politbarometer-Extra zu Hessen.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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