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ZDF-Politbarometer Juli II 2009
K-Frage: Merkel baut Vorsprung weiter aus
Wirtschaftsminister zu Guttenberg auf Platz 1 der Top Ten-Liste

Mainz (ots)

Die Bundeskanzlerin kann weiter punkten, die
politische Stimmung für die Parteien bleibt im Vergleich zu Anfang 
Juli relativ unverändert. Momentan erreicht dabei die CDU/CSU 
unverändert 37 Prozent und die SPD 25 Prozent (minus 1). Die FDP 
kommt jetzt auf 13 Prozent (plus 1), die Linke auf 7 Prozent (minus 
1), die Grünen bleiben unverändert bei 11 Prozent.
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach auf 36 Prozent (unverändert), die SPD auf 24 Prozent (minus 
1), die FDP erhielte 14 Prozent (plus 1), die Linke 9 Prozent 
(unverändert), die Grünen 11 Prozent (unverändert) und die sonstigen 
Parteien zusammen 6 Prozent (unverändert).
Bundeskanzlerin Merkel liegt bei der K-Frage inzwischen 37 
Prozentpunkte vor ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier: 
Aktuell wollen 62 Prozent (plus 3) Angela Merkel als nächste 
Kanzlerin, nur noch 25 Prozent (minus 3) sprechen sich für 
Frank-Walter Steinmeier aus (weiß nicht: 13 Prozent). Bei den 
SPD-Anhängern kommt Merkel auf 40 Prozent und Steinmeier lediglich 
auf 50 Prozent Zuspruch. Selbst von den Anhängern der Grünen (48 
Prozent:41 Prozent) und der Linken (44 Prozent:35 Prozent) wird 
Merkel stärker unterstützt als Steinmeier. Bei den Anhängern von 
CDU/CSU (91 Prozent:8 Prozent) und der FDP (81 Prozent:14 Prozent) 
findet sie eine sehr große Unterstützung (Rest zu 100 Prozent jeweils
"weiß nicht"). Damit ist Merkels Vorsprung deutlich größer als es der
von Gerhard Schröder vor den Bundestagswahlen 2002 und 2005 war.
Zu den Top Ten - der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten 
Politikerinnen und Politiker - gehört jetzt wieder Gregor Gysi, der 
Wolfgang Schäuble verdrängt hat. Ende Juli kommt dabei 
Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg knapp vor 
Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Platz eins: Er erreicht auf der 
Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,1 (Juli I: 1,8). 
Angela Merkel kommt auf 2,0 (Juli I: 2,1). Mit deutlichem Abstand 
folgt jetzt auf Platz drei Finanzminister Peer Steinbrück mit 1,1 
(Juli I: 1,2), knapp vor Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der 
nur noch 1,0 erreicht (Juli I: 1,2). Danach folgen Ursula von der 
Leyen mit 1,0 (Juli I: 1,0), Guido Westerwelle mit 0,6 (Juli I: 0,5),
Franz Müntefering mit unveränderten 0,5 und Horst Seehofer mit nur 
noch 0,4 (Juli I: 0,6). Gregor Gysi kommt auf minus 0,9 deutlich vor 
Oskar Lafontaine mit minus 1,5 (Juli I: minus 1,3).
Die Bilanz der Großen Koalition fällt vergleichsweise bescheiden 
aus: Lediglich 41 Prozent meinen, dass die Große Koalition aus 
CDU/CSU und SPD im Bund einen wichtigen Beitrag zur Lösung der 
Probleme in Deutschland geleistet hat, 53 Prozent sehen einen solchen
Beitrag nicht (weiß nicht: 6 Prozent).
Die technischen Probleme im Atomkraftwerk Krümmel haben die im 
letzten Jahr im Zuge von Klimadiskussion und Energiepreisdiskussion 
entstandene mehrheitliche  Zustimmung zu längeren Laufzeiten für die 
deutschen Atomkraftwerke wieder wegbrechen lassen. So sprechen sich 
jetzt nur noch 39 Prozent der Befragten dafür aus, dass der 
Atomausstieg in Deutschland später als 2021 erfolgen soll. Eine klare
Mehrheit von 55 Prozent unterstützt den gesetzlich vorgesehen 
Ausstieg bis 2021. Vor einem Jahr hatten sich 54 Prozent für einen 
späteren Atomausstieg ausgesprochen (dagegen: 40 Prozent). Die 
deutschen Atomkraftwerke halten 61 Prozent aller Befragten für sehr 
sicher oder sicher und 35 Prozent für weniger sicher oder überhaupt 
nicht sicher.
Lediglich 18 Prozent aller Befragten sehen aktuell ihre Gesundheit
durch die sogenannte Schweinegrippe gefährdet, 80 Prozent sehen keine
Gefährdung. Gleichzeitig meinen 74 Prozent, dass in Deutschland genug
zur Bekämpfung dieser Krankheit getan werde (nicht genug: 19 
Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 21. bis 23. Juli 2009 bei 1.224 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer 
sendet das ZDF am Freitag, 07. August 2009.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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