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ZDF-Politbarometer September I 2009: Nach der Dreifachwahl: weiterhin Mehrheit für Schwarz-Gelb
Nur ein Drittel will einen härteren Wahlkampf

Mainz (ots)

Nach den drei Landtagswahlen am vergangenen
Wochenende legen FDP und Linke in der bundesweiten politischen 
Stimmung zu. Die CDU/CSU verschlechtert sich geringfügig im Vergleich
zur Vorwoche und kommt jetzt auf 39 Prozent (minus 1). Damit liegt 
sie weiter deutlich vor der SPD, die sich ebenfalls etwas 
verschlechtert und noch auf 23 Prozent (minus 1) kommt. Die FDP 
hingegen legt deutlich auf 16 Prozent (plus 4) zu, die Linke kommt 
jetzt auf 9 Prozent (plus 2) und die Grünen verlieren auf 10 Prozent 
(minus 2). Dabei sind sich zur Zeit erst 54 Prozent aller Befragten 
sicher, dass sie zur Wahl gehen und wen sie wählen wollen.
Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach auf 37 Prozent (unverändert), die SPD auf 23 Prozent 
(unverändert), die FDP erhielte 15 Prozent (plus 1), die Linke 10 
Prozent (plus 1), die Grünen 11 Prozent (minus 1). Die Vielzahl der 
sonstigen Parteien käme zusammen auf 4 Prozent (minus 1).
Damit hätte eine Koalition aus Union und FDP weiterhin eine klare 
Mehrheit. Allerdings erwarten jetzt etwas weniger Befragte (58 
Prozent; minus 6) als noch vor einer Woche, dass es bei der 
Bundestagwahl für eine Mehrheit von Union und FDP reichen wird 
(reicht nicht: 35 Prozent; weiß nicht: 7 Prozent).
Grundsätzlich erhält keine der rechnerisch denkbaren 
Koalitionsmöglichkeiten eine breite mehrheitliche Unterstützung. Auf 
die geringste Ablehnung stößt eine schwarz-gelbe Koalition (fänden 
schlecht: 36 Prozent; gut: 43 Prozent; egal: 18 Prozent), danach 
folgt eine schwarz-gelb-grüne Koalition (schlecht: 43 Prozent; gut: 
29 Prozent; egal: 25 Prozent) vor der Großen Koalition und einer 
Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen. Am deutlichsten abgelehnt 
wird eine rot-rot-grüne Koalition aus SPD, der Linken und den Grünen 
(schlecht: 66 Prozent; gut: 20 Prozent; egal: 11 Prozent).
Eine Mehrheit von 51 Prozent glaubt, dass die SPD im Bund eine 
Koalition mit der Linken eingehen würde, wenn sie nach der 
Bundestagswahl die Möglichkeit dazu hätte (wird sie nicht machen: 43 
Prozent; weiß nicht: 6 Prozent). Letzte Woche waren die Meinungen 
dazu noch geteilt (macht sie: 45 Prozent; macht sie nicht: 46 
Prozent).
Lediglich eine Minderheit (31 Prozent) teilt die Forderung, dass 
der Wahlkampf zwischen den Parteien jetzt härter geführt werden 
müsse, 24 Prozent meinen sogar, er sollte weniger hart als bisher 
geführt werden und 37 Prozent halten keine Änderung für nötig. 
Besonders wenig Änderungsbedarf sehen dabei die Anhänger der 
Unionsparteien (härter: 24 Prozent; weniger hart: 28 Prozent; wie 
bisher: 43 Prozent).
Dass es bei den großen Parteien CDU/CSU und SPD im Wahlkampf zu 
wenig um politische Inhalte ginge, meinen jeweils 50 Prozent der 
Befragten. 35 Prozent bzw. 34 Prozent halten diesen Vorwurf für nicht
gerechtfertigt und 15 Prozent bzw. 16 Prozent trauen sich da kein 
Urteil zu.
Angela Merkel behält bei der K-Frage weiter einen deutlichen 
Vorsprung vor ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier, der sich 
aber etwas verbessern kann: Aktuell wollen unverändert 62 Prozent 
Angela Merkel wieder als Kanzlerin und nur 26 Prozent (plus 4) 
Frank-Walter Steinmeier (weiß nicht: 12 Prozent). Weiterhin erhält 
Merkel viel mehr Zuspruch in den eigenen Reihen (CDU/CSU-Anhänger: 92
Prozent) als Steinmeier bei den SPD-Anhängern (60 Prozent).
Auf Platz eins der nach Meinung der Befragten wichtigsten 
Politikerinnen und Politiker liegt weiter Bundeskanzlerin Angela 
Merkel: Sie erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen 
Durchschnittswert von 2,0 (Aug. III: 2,1) Auf Platz zwei weiterhin 
nur einige Hundertstel schlechter und mit ebenfalls 2,0 (Aug. III: 
2,1) liegt Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit 
deutlichem Abstand folgt auf Platz drei Finanzminister Peer 
Steinbrück mit unveränderten 1,1, vor Ursula von der Leyen mit 0,9 
(Aug. III: 1,0) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der 
unverändert 0,8 erreicht. Dann schließen sich mit jeweils 
verbesserten 0,6 Guido Westerwelle (Aug. III: 0,4) und Horst Seehofer
(Aug. III: 0,3) an. Danach folgt Franz Müntefering mit 0,4 (Aug. III:
0,3). Als einzige weiterhin im Negativbereich Gregor Gysi mit minus 
0,9 (Aug. III: minus 0,8) und Oskar Lafontaine mit unverändert minus 
1,2.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 1. bis 3. September 2009 bei 1.332 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer 
sendet das ZDF am Freitag, den 11. September 2009.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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