ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 19. November 2013
Mainz (ots)
Dienstag, 19. November 2013, 0.50 Uhr Elizabeth Englischer Spielfilm von 1998 Die Geschichte einer großen Herrscherin, skrupellosen Politikerin und emanzipierten Frau: Unter der Regie des indischen Regisseurs Shekhar Kapur entstand 1998 mit "Elizabeth" ein aufwändiger Kostümfilm, der die frühen Regentschaftsjahre von Elizabeth I. als Wandlungsprozess einer lebenslustigen jungen Frau in die "jungfräuliche Königin" an der Spitze eines Weltreichs schildert. Hauptdarstellerin Cate Blanchett wurde für ihre grandiose Darstellung 1999 mit einem Golden Globe und einer Oscar-Nominierung belohnt. England 1554. Unter der Herrschaft der katholischen Königin Mary (Kathy Burke), Tochter Heinrichs VIII., erlebt das Land schwere Zeiten: Aufkeimende Religionskämpfe zwischen Katholiken und Anglikanern werden mit harter Hand erstickt, militärische Schwäche und Zahlungsunfähigkeit der Regierung schüren Unruhe. Marys jüngere Halbschwester Elizabeth (Cate Blanchett) aus der Verbindung Heinrichs VIII. mit Anne Boleyn lebt in der Verbannung. Trotz heftiger Intrigen am Hofe und der Angst der schwerkranken, kinderlosen Mary vor einem Putschversuch der jüngeren Schwester besteigt Elizabeth nach dem Tod der Königin den englischen Thron. Dort sitzt sie allerdings in einer Schlangengrube: Der ehrgeizige Herzog von Norfolk (Christopher Eccleston) wünscht ihren Tod, um selbst die Nachfolge antreten zu können. Der französische und der spanische Botschafter bei Hofe verfolgen sie mit Heiratsanträgen ihrer jeweiligen Herrscher, der Papst (John Gielgud) erklärt sie zur Ketzerin, und die französische Herzogin Mary von Guise (Fanny Ardant) droht, das Land mit ihren Truppen zu überschwemmen. Trotz aller Anfeindungen, Intrigen und schließlich sogar Mordversuche gelingt es Elizabeth mithilfe einiger Getreuer, ihre Herrschaft zu festigen. Dass in diesem Prozess ihre Liebe zu Lord Robert Dudley (Joseph Fiennes) zerstört wird, gehört zu den tragischen Opfern, die ihr die Machterhaltung abverlangt. In einer erbarmungslosen Vernichtungsaktion lässt die Königin ihre Widersacher verurteilen und hinrichten, um danach den so symbolischen wie endgültigen Wandel von der leidenschaftlichen jungen Regentin zu der unnahbaren, maskenhaften Herrscherikone zu vollziehen, die als die Frau in die Geschichte einging, die ausschließlich mit England verheiratet war: Elizabeth I., die jungfräuliche Königin. In der betont zeitgenössischen Interpretation seiner historischen Hauptfigur und seiner auf Tempo und Dramatik zielenden Kamera- und Schnittästhetik ist "Elizabeth" das genaue Gegenteil eines angestaubten Kostümfilms: ein Historien-Thriller über die Gesetze der Machterhaltung, ein Liebesdrama über Lüge und Verrat, das opulent ausgestattete Panorama einer vergangenen Epoche. Regisseur Shekhar Kapur ("Bandit Queen") inszeniert seine überragende Hauptdarstellerin Cate Blanchett als nur zuerst unschuldiges Objekt grausamer Machtkämpfe, das sich durch schmerzliche Erfahrungen jedoch zu einer Herrscherin entwickelt, die sich aus Staatsräson die Hände ohne Zögern schmutzig macht. Die Australierin Cate Blanchett sieht dem historischen Vorbild dabei nicht nur erstaunlich ähnlich (der Film erhielt für seine Maske 1999 einen Oscar), sie bietet auch das überzeugende Bild einer Frau, die in der Macht gleichzeitig ihre Freiheit und ihr Gefängnis findet. Ein weiterer Australier in dieser Produktion ist Geoffrey Rush ("Shine", "Shakespeare in Love", "Quills") als Sir Francis Walsingham, der gefährliche Geheimdienstchef und Berater der Königin. Der britische Regisseur ("Shadowlands") und Schauspieler Richard Attenborough, Joseph Fiennes ("Shakespeare in Love") und Christopher Eccleston ("Herzen in Aufruhr") sind weitere Namen einer bis in die Nebenrollen illustren Besetzung. Sendelänge 114 Minuten
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