Mainzer Stadtschreiberin Judith Schalansky in Amt eingeführt
ZDF-Programmdirektor Himmler: "Judith Schalanskys Bücher sind ein ganz und gar überzeugendes Plädoyer für das Kulturmedium Buch" (FOTO)
Mainz (ots)
Judith Schalansky ist am Mittwoch, 19. Februar 2014, als jüngste jemals gewählte Mainzer Stadtschreiberin feierlich in ihr Amt eingeführt worden. ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler, der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse begrüßten Schalansky im Rathaus der Stadt Mainz. Die 1980 in Greifswald geborene Schriftstellerin wird wie ihre Vorgänger Monika Maron, Josef Haslinger, Ingo Schulze oder Kathrin Röggla gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen. Der mit 12 500 Euro dotierte Literaturpreis wird 2014 zum 30. Mal von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergeben.
ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler: "Die Wahl zur Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2014 hätte nicht glücklicher ausfallen können. Judith Schalanskys Bücher sind ein einziges großes Statement, ein ganz und gar überzeugendes Plädoyer für das Kulturmedium Buch."
Die Laudatio auf Judith Schalansky hielt der Mainzer Verleger Bertram Schmidt-Friderichs, bei dem ihre publizistische Tätigkeit 2006 mit dem typografischen Kompendium "Fraktur mon Amour" begann: "Ich freue mich zweifach, weil uns zwei Dinge verbinden: die Leidenschaft für das Schaffen besonders schöner Bücher. Wir glauben beide an die Kraft und Fähigkeit guter Typografie und die Magie der Herstellungsqualität. Das Zweite ist unsere gemeinsame Mainzer Geschichte. "
Judith Schalansky hat bereits in jungen Jahren ein ungewöhnlich vielseitiges Werk auf verschiedenen Spielflächen vorgelegt, in dem Inhalt und grafische Gestaltung gleichermaßen meisterhaft zusammenfinden. Eine Doppelbegabung: Buchgestaltung auf höchstem Niveau beherrscht die Autorin ebenso wie die Feinheiten der Prosa.
Schalansky studierte Kunstgeschichte an der FU Berlin und Kommunikationsdesign an der FH Potsdam. 2008 erfolgte ihr viel besprochenes literarisches Debüt mit dem Matrosenroman "Blau steht dir nicht" (Mare). Eindringlich erzählt sie vom Aufwachsen an der Ostsee zu Zeiten der DDR. Aufsehen erregte sie 2009 mit dem bibliophilen Prachtband "Atlas der abgelegenen Inseln. Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde". Auf das buchstäblich Schönste zeigt Schalansky, dass die abenteuerlichsten Reisen letztendlich doch im Kopf stattfinden. Für dieses Werk, ebenso wie für ihren jüngsten Roman "Der Hals der Giraffe" (2011, Suhrkamp Verlag), erhielt sie den 1. Preis der Stiftung Buchkunst als "Schönstes Buch des Jahres". "Der Hals der Giraffe", die Geschichte einer unzeitgemäßen Lehrerin, war zudem ein großer literarischer Erfolg, gleichermaßen von der Kritik wie von den Lesern gefeiert. Seit 2013 ist Judith Schalansky außerdem Herausgeberin der schön gestalteten Buchreihe "Naturkunden" (Verlag Matthes & Seitz), in der sie Klassiker wie Neuerscheinungen über Fauna und Flora unserer Welt ausstattet und präsentiert. Schalanskys Bücher sind in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Judith Schalansky, die in Berlin lebt, hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter das Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles, den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber, Förderpreise des Friedrich Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg sowie des Lessingpreises des Freistaates Sachsen, das Märkische Stipendium für Literatur und, ganz aktuell, den Preis der Literaturhäuser 2014.
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