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ZDF-Pressemitteilung
Schily-Interview in ZDF-"aspekte": "Vergleich mit Goebbels unanständig"

Mainz (ots)

Bundesinnenminister Otto Schily setzt sich zur Wehr.
In einem Interview mit dem ZDF-Kulturmagazin "aspekte" an diesem
Freitag verwahrt er sich gegen den Vorwurf des Philosophen Peter
Sloterdijk, er verwechsle das Amt des Innenministers mit dem eines
Propagandaministers.
Schily dazu wörtlich: "Ich begrüße, dass Herr Sloterdijk zu
provokativen Äußerungen fähig ist, aber Propagandaminister bedeutet
unterschwellig, mich mit Goebbels zu vergleichen. Ich finde, das ist
eine ziemlich unanständige Bemerkung."
Schily hatte erst kürzlich die fehlende geistige Widerstandskraft
bei Intellektuellen gegenüber den Gefahren des Terrorismus beklagt.
Diese Äußerungen waren auf teilweise scharfe Kritik führender
Schriftsteller und Künstler gestoßen.
Weiter nahm Schily für sich das Recht in Anspruch, sich in
Debatten einzumischen und Kritik auch an Intellektuellen zu üben:
"Ich mache von Artikel 5 des Grundgesetzes Gebrauch mit dem gleichen
Recht wie andere auch. Dies als Propaganda zu interpretieren, ist nun
wirklich vollkommen daneben." Der Innenminister forderte, nicht
defensiv gegenüber Terroristen zu verharren, sondern offensiv "ein
Menschenbild zur Geltung zu bringen, das solche Verirrungen
verhindert."
Schily mahnte: "Eine Gesellschaft, die sich nur auf "easy-going",
Konsumfreude oder auf Beliebigkeit reduzieren lässt, ist ziemlich
schwach, um sich gegen einen solchen Fanatismus - ich würde ihn als
religiösen Faschismus bezeichnen - zur Wehr zu setzen."
"aspekte" zeigt das Interview mit Bundesinnenminister Schily am
heutigen Freitag, 23. November 2001, 22.15 Uhr im ZDF. Das Interview
ist auch abrufbar im Internet unter www.aspekte.de

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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