ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer 2 im April 2002
Deutliche Stimmungsverluste für SPD
Mainz (ots)
Kanzlerfrage: Stoiber holt auf, aber Schröder weiter vorn
Nach der Wahl in Sachsen-Anhalt muss die SPD bundesweit einen Stimmungseinbruch hinnehmen, sie sinkt von 36 Prozent (April 1) auf nun
33 Prozent. CDU/CSU legen auf 45 Prozent zu, Bündnis90/Die Grünen unverändert 7 Prozent, die FDP kann sich deutlich verbessern von 7 Prozent auf nun 10 Prozent, die PDS unverändert 4 Prozent.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, dann würden längerfristige Überzeugungen eine größere Rolle spielen. Die Projektion gleicht aktuelle Überzeichnungen in der Stimmung aus, sie sieht so aus: SPD 36 Prozent, B'90/Grüne 6 Prozent, CDU/CSU 41 Prozent, FDP 8 Prozent, PDS 5 Prozent, andere Parteien 4 Prozent. Alle Werte sind im Vergleich zum Politbarometer vor zwei Wochen unverändert. Damit würden Union und FDP weiter über eine knappe Mehrheit im Bundestag verfügen.
Auf die Frage, wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler, sagen 47 Prozent (-3) Gerhard Schröder und 42 Prozent (+2) Edmund Stoiber. Der Abstand zwischen den beiden hat sich damit von 10 Prozentpunkten bei den beiden letzten Befragungen auf 5 Prozentpunkte halbiert.
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland muss Gerhard Schröder Einbußen hinnehmen. Otto Schily wird deutlich besser eingeschätzt. Joschka Fischer auf Platz 1 mit 1.9 (+0.1), Gerhard Schröder 1.0 (-0.2), Angela Merkel 0.8 (-0.1), Otto Schily 0.7 (+0.3), Edmund Stoiber unverändert 0.6, Guido Westerwelle 0.6 (+0.1), Hans Eichel 0.6 (+0.1), Renate Künast 0.4 (-0.1), Gregor Gysi -0.3 (-0.2), Rudolf Scharping -1.3 (-0.1).
Auf die Frage, ob die FDP vor der Bundestagswahl sagen soll, mit wem sie eine Regierung bilden will, sagen "ja" 63 Prozent, "nein" 28 Prozent. Innerhalb der FDP-Anhängerschaft sind es 64 Prozent, die eine Koalitionsaussage wünschen.
Bei der Frage "Wer wird die Bundestagswahl gewinnen?", gibt es nach der Wahl in Sachsen-Anhalt erhebliche Veränderungen. Die Regierung erwarten als Gewinner 31 Prozent, die Opposition 52 Prozent. Noch vor zwei Wochen lag die Regierung mit 3 Prozentpunkten leicht vorne, jetzt ist der Abstand 21 Prozentpunkte zugunsten der Opposition.
Die Umfragen zum "Politbarometer" wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 22. bis 25. April 2002 unter 1.287 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste "Politbarometer" sendet das ZDF am Freitag, 10. Mai 2002, im "heute-journal".
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