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ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 8. September 2002, 18.30 Uhr
Die Menschen von Weesenstein (2)

Mainz (ots)

Doku-Serie über die Folgen der Jahrhundertflut
   Von Hans-Jürgen Haug, Marion Mück-Raab, Tonja Pölitz und Gunther
   Scholz
   Kamera: Andreas Buhrow, Karl-Heinz Knoll, Tiemo Fenner
Am Sonntag, 8. September 2002, 18.30 Uhr, setzt das ZDF sein
ungewöhnliches Langzeitprojekt über die Folgen der Jahrhundertflut
fort. In dem ureigenen ZDF-Format der dokumentarischen Filmerzählung
berichtet das ZDF Woche für Woche aus dem sächsischen Weesenstein im
Müglitztal. Wer wird bleiben, wer wird gehen, wie geht es weiter drei
Wochen nach der Flut? Das erzählen Hans-Jürgen Haug, Marion
Mück-Raab, Tonja Pölitz und Gunter Scholz in der zweiten Folge "Die
Menschen von Weesenstein".
Weesenstein, die kleine Gemeinde an der Müglitz, ist zum Symbol
der Flutkatastrophe geworden. Die Wassermassen haben mehr zerstört,
als man sich vorstellen kann. Von den vierzig Häusern, die der Ort
hatte, sind zehn einfach weggespült, bei anderen sind ganze Wände
herausgebrochen oder die Fundamente unterspült. Es waren Bilder wie
im Krieg: zerstörte Straßen, zerbrochenen Brücken, verwüstete
Eisenbahnlinien. Die Schäden werden auf 40 Millionen Euro geschätzt -
vorerst.
Aber langsam beginnt auch die Normalität wieder, der Ort verändert
sich fast stündlich. Manchmal funktioniert sogar schon das Telefon.
Straßen werden befahrbar, baufällige Häuser abgerissen, neue
Heizungen installiert. Die Weesensteiner versuchen, mit dem Leben
nach der Flut zurechtzukommen. Wie die 82-jährige Maria Niederle, die
hier alle "unsere Oma" nennen. Bei ihr wird jeden Tag aufgeräumt,
gebaut und auch wieder gelacht. Noch lebt sie in einer Notunterkunft
ohne Strom und Wasser, aber das ist nur vorübergehend. So schnell wie
möglich möchte sie zurück in ihr Haus und zu ihren Katzen. Ins
Altersheim will sie auf keinen Fall, "mein Platz ist hier", darauf
besteht die alte Dame.
Claudia und Gunter Heidecke haben andere Sorgen. Die Flut hat ihre
Baufirma zerstört und ihre beiden Häuser in Weesenstein unbewohnbar
gemacht. Mehr als eine halbe Million Euro hat das Paar in die
Sanierung der Gebäude gesteckt, Geld von der Bank, das sie
zurückzahlen müssen. "Wie soll das gehen ohne Einnahmen?", fragt sich
Gunter verzweifelt. Sein Unternehmen ist weg, die Mieter auch. Und
noch immer steht das Wasser im Keller, noch immer gibt es keinen
Strom in den Wohnungen.
Gerhard und Margit Graf werden Weesenstein verlassen . Sie wollen
nach Bayern zu ihrem Sohn, der dort schon lange arbeitet. "Das wird
hier nichts mehr", sagt Gerhard Graf, obwohl er an dem Ort und an den
Leuten sehr hängt. Auch Margit Graf mag all die Zerstörung nicht mehr
sehen. Sie hofft, dass sie in Bayern endlich wieder Arbeit findet.

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06131 / 70-2120 und -2121

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