ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 13. Oktober 2002, 12.47 Uhr
Blickpunkt mit Antje Pieper
Mainz (ots)
Bahn - neue Tarife neuer Ärger
Eine größere Übersichtlichkeit, ein verbessertes Angebot an Fahrzeiten und Taktdichte, das verspricht die Deutsche Bahn mit der Reform ihres Tarifsystems. Im Dezember 2002 führt das Unternehmen das neue Preissystem ein, schon jetzt sind Details der Reform bekannt. Frühbucherrabatte, eine neue BahnCard mit erweitertem Nutzen, preiswertere Fahrscheine für Familien und Fernverkehr sollen mehr Menschen zum Zugfahren motivieren. Ob allerdings Bahnfahren billiger, besser und zu einer echten Alternative wird, ist umstritten.
PDS - Entscheidung in Gera
Einiges soll sich ändern bei der PDS. Nach dem Wahldebakel fordern viele Parteimitglieder inhaltliche und personelle Konsequenzen. So wird auf dem PDS-Parteitag in Gera vom 11. bis zum 13. Oktober auch über die politische Zukunft der noch amtierenden Vorsitzenden Gabi Zimmer entschieden.
Tor - guter Verkehr, schlechter Verkehr
Gerade erst wurde das Brandenburger Tor in Berlin nach langer Sanierung enthüllt und schon gibt es neuen Ärger. Taxen und Busse sollen dürfen, andere dürfen nicht, Privatverkehr nein, öffentlicher Verkehr ja, so will es der Berliner Senat. Mehr Konsequenz fordern hingegen andere und möchten nur noch den umweltfreundlichen Fußgänger das Tor passieren lassen.
Sonntag, 13. Oktober 2002, 18.00 Uhr
ML Mona Lisa mit Conny Hermann Schwerpunktthema: Nix mit Frauen? - von wegen!
Schwule haben mit Frauen nix am Hut, glauben die meisten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Neueste Trendumfragen ergaben, dass fast jeder schwule Mann eine Frau als "beste Freundin" angibt. Sie tuscheln über Beziehungen, klatschen über Männer, trösten sich in Krisenzeiten und das alles völlig frei von Eifersucht.
ML porträtiert eine "besondere Freundschaft" und beweist außerdem die These, dass sich nur ganz bestimmte Frauen zum Mythos für Schwule eignen.
Nicht schon wieder Krieg
Sie kennen seit 30 Jahren nur den Ausnahmezustand. Die Frauen im Irak haben bis heute die Hauptlast der zwei Kriege des Saddam Hussein zu tragen. Sie haben ihre Männer verloren, bauten das Land nach den Zerstörungen wieder auf und leiden am meisten unter den internationalen Sanktionen.
ML berichtet über die Stimmung der jungen Witwen angesichts der anhaltenden Bedrohung durch einen neuen Krieg.
Kein Schnickschnack in meiner Küche
Sie herrscht in einem Nobelrestaurant in Filzmoos bei Salzburg. Alles tanzt nach ihrer Pfeife. "Nur so geht es", sagt die Spitzenköchin Johanna Maier und meint damit, in der Spitzengruppe der sonst ausschließlich männlich dominierten Riege der Sterneköche mitzukochen. Vier der begehrten "Hauben" hat ihr der "Gault Millau", die Bibel der Gourmets, verliehen und sie damit zur "besten Köchen der Welt" gekrönt. ML hat bei ihr gekostet.
Sonntag, 13. Oktober 2002, 0.00 Uhr nachtstudio mit Volker Panzer Thema: "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger" - Die Rhetorik des Politischen Gäste: Norbert Bolz (Philosoph und Kommunikationswissenschaftler), Uwe Pörksen (Sprachwissenschaftler), Andrea Fischer (Bundesministerin a. D. und TV-Moderatorin), Christoph Schlingensief (Regisseur)
Heinrich Lübke hat es unnachahmlich vorgemacht, dass politische Reden Sprengkraft besitzen, die auch nach hinten losgehen kann. Philipp Jenninger und Martin Walser sind andere Beispiele für die These des Freiburger Germanisten Uwe Pörksen, dass politische Reden politisches Handeln darstellen. In seinem gerade erschienenen Buch "Die politische Zunge. Eine kurze Kritik der öffentlichen Rede" plädiert er gerade wegen dieser Unwägbarkeiten für die freie, politische, persönliche Rede. Nur in der Rhetorik, so Pörksen, entfaltet sich der Spielraum der Politik. Rhetorik ist das Werkzeug der Politiker, um sich in einer demokratischen Gesellschaft argumentierend über ihre Zukunft verständigen zu können.
Aber was bedeuten politische Reden in einer Mediengesellschaft, in der das Parlament nur noch eine Art Talentbörse für die wöchentlichen oder täglichen Talk-Show-Volksabstimmungen ist und der Bürger die Politik konsumiert, wie die warme Semmel zum Frühstück?
Vielleicht ist ja gerade das Verhalten der modernen, konsumierenden und frei interagierenden Individuen genau das richtige in einer Demokratie: "Wo der Konsum herrscht, bleibt uns der Terror erspart", behauptet zum Beispiel der Philosoph Norbert Bolz in seinem jüngsten Buch, mit dem ironisch provozierenden Titel "Das konsumistische Manifest".
In seiner nachtstudio-Sendung zur Frankfurter Buchmesse, diskutiert Volker Panzer mit seinen Gästen über die Spielräume politischen Handelns heute. Neben den Autoren Uwe Pörksen und Norbert Bolz ist die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer eingeladen, die demnächst als Talkmasterin beim kommerziellen Fernsehen nicht mehr Redezeit einhalten, sondern verteilen muss. Außerdem hat Regisseur Christoph Schlingensief sein Kommen zugesagt.
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