ZDF-Pressemitteilung
Möllemann-Brief an FDP-Bundestagsfraktion
Mainz (ots)
Dem ZDF-Hauptstadtstudio liegt ein persönlicher Brief von Jürgen W. Möllemann an die Mitglieder der FDP-Bundestagsfraktion vor. Darin schreibt Jürgen Möllemann, es sei nicht sein Wunsch, die FDP zu verlassen und "außerhalb unserer Partei politisch aktiv" zu sein. Er appelliert an seine Parteifreunde, ihn nicht dazu zu zwingen. Über seine Mitgliedschaft im deutschen Bundestag beziehungsweise dem Landtag von NRW werde er "nach seiner Genesung in Ruhe entscheiden".
Möllemann wörtlich: "In unserer Partei laufen derzeit in der Sache und vom Verfahren her Entscheidungsprozesse in einer Weise ab, die mit liberalen Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit wenig gemeinsam haben: dass man jemanden nicht anhört, bevor man über ihn urteilt, dass man aus taktischen Motiven grundsätzlich falsche Ziele unterstellt (Möllemann wollte die Achse der FDP verschieben - jeder weiß, dass das böswilliger Unfug ist!) - das sind nur zwei Beispiele! Und Sie, meine Kollegen, wissen das!"
Möllemann fügt hinzu: "Für die FDP habe ich dreißig Jahre lang gemeinsam mit vielen von Ihnen gekämpft. Und jetzt soll in einer feigen Weise ohne Anhörung durch die Kollegialorgane ein billiger Rauswurf erfolgen. Dieses Verfahren wird vor keinem Gericht innerhalb und außerhalb der FDP bestehen - weder von der Sache her noch im Blick auf das Procedere."
Dem Schreiben legte Möllemann eine ärztliche Bescheinigung bei, wonach er voraussichtlich bis Ende Dezember 2002 weiterhin arbeitsunfähig erkrankt ist.
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