ZDF-Pressemitteilung: ZDF-Politbarometer Extra Niedersachsen im Januar 2003
CDU in Niedersachsen deutlich vor der SPD
Noch ein Drittel der Befragten unsicher
Mainz (ots)
Sperrfrist: Freitag 10. Januar 2003, 19.00 Uhr
Der für die SPD starke bundespolitische Gegenwind, aber auch die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Landesregierung in Hannover scheint die Alleinregierung der SPD in Niedersachsen zu beenden: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Landtagswahl in Niedersachsen wäre (Projektion), dann käme die SPD, die bei der letzten Landtagswahl noch 47,9 Prozent erreicht hatte, nur noch auf 37 Prozent, die CDU würde 45 Prozent erreichen (1998: 35,9 Prozent), die Grünen blieben mit 8 Prozent drittstärkste Kraft (1998: 7,0 Prozent) und die FDP käme mit 6 Prozent wieder in den Landtag (1998: 4,9 Prozent). Die sonstigen Parteien würden zusammen 4 Prozent erreichen. Damit hätte eine Koalition aus CDU und FDP eine klare Mehrheit.
Diese Zahlen spiegeln jedoch lediglich die Stimmungslage zum Zeitpunkt der Umfrage wider, die Auswirkungen der erst jetzt beginnenden heißen Phase des Wahlkampfs können noch nicht berücksichtigt sein. Zudem sind sich 34 Prozent der Befragten noch nicht sicher, welche Partei sie wählen wollen.
Zwar kann sich CDU-Spitzenkandidat Christian Wulff auf eine etwas bessere Benotung (plus 1,2 auf der +5/-5-Skala) als Ministerpräsident Sigmar Gabriel (plus 0,8) stützen, aber bei der Frage, wen die Niedersachsen lieber als Ministerpräsidenten hätten, verfügt Gabriel, den 43 Prozent unterstützen, über einen geringfügigen Amtsbonus vor Wulff mit 41 Prozent (4 Prozent "keinen von beiden" und 11 Prozent "weiß nicht").
Entscheidend für den deutlichen Vorsprung der CDU vor der SPD ist auch der Kompetenzvorsprung der Union bei den wichtigsten Themen. Besonders deutlich fällt er beim Thema "Arbeitsplätze" aus, dem mit weitem Abstand wichtigsten Thema in Niedersachsen. Hier trauen 43 Prozent am ehesten der CDU eine Lösung zu und nur 20 Prozent der SPD. Ein Drittel traut keiner Partei etwas zu oder sagt "weiß nicht". Bei dem zweitwichtigsten Thema "Bildung" ist der Kompetenzvorsprung der Union geringer: CDU: 36 Prozent, SPD: 31 Prozent, "keine Partei"/"weiß nicht": 24 Prozent. Bei der Wirtschaftkompetenz, dem Thema Nummer drei, führt die CDU mit 36 Prozent vor der SPD mit 23 Prozent ("keine Partei"/"weiß nicht": 38 Prozent).
Wie stark der bundespolitische Gegenwind für die SPD ausfällt, wird an den sehr schlechten Zufriedenheitswerten für die Bundesregierung deutlich, die auf der +5/-5-Skala lediglich einen Wert von minus 1,2 erhält. Allerdings wird auch die SPD-Landesregierung mit minus 0,4 negativ bewertet. Die Arbeit der CDU-Opposition im Landtag erhält eine leicht positive Note (+0,3).
Die Umfrage zu diesem Politbarometer-Extra Niedersachsen wurde im Auftrag von ZDF, Hit Radio FFH, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und Nordwest Zeitung von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 6. bis 9. Januar 2003 unter 1044 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Niedersachsen. Die Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
Ein Politbarometer-Extra Hessen sendet das ZDF am Freitag, 17.Januar 2003 im "heute-journal".
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