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ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer Extra Bremen im Mai 2003 (Zur Bürgerschaftswahl am 25. Mai 2003)

Mainz (ots)

SPD knapp vor der CDU
Deutliche Mehrheit für Fortsetzung der großen Koalition
Der für die SPD starke bundespolitische Gegenwind macht sich auch
in Bremen bemerkbar, wenn auch nicht so stark wie bei den
Landstagswahlen zu Beginn dieses Jahres. Dies hat seine Ursache auch
in dem deutlichen Wunsch der Bremer Wähler die große Koalition
fortzusetzen, die seit 1995 die Hansestadt regiert. Wenn am nächsten
Sonntag wirklich Bürgerschaftswahl im Land Bremen wäre (Projektion),
dann käme die SPD, die vor vier Jahren noch 42,5 Prozent erreicht
hatte, nur noch auf 38 Prozent, die CDU würde 36 Prozent erreichen
(1999: 37,1 Prozent), die Grünen könnten mit 14 Prozent wieder
deutlich zulegen (1999: 8,9 Prozent) und die FDP käme auf 5 Prozent
(1999: 2,5 Prozent). Die sonstigen Parteien würden zusammen 7 Prozent
(1999: 8,9 Prozent) erreichen.
Diese Zahlen spiegeln lediglich die Stimmungslage zum Zeitpunkt
der Umfrage wider, die Auswirkungen der erst jetzt beginnenden heißen
Phase des Wahlkampfs können noch nicht berücksichtigt sein. Zudem
sind sich 46 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen und ob sie
wählen wollen.
Bei der Frage, wen die Wähler am liebsten als Regierungschef
hätten, fällt das Ergebnis eindeutig aus: Hier liegt Henning Scherf
(SPD) mit 68 Prozent klar vor dem CDU-Spitzenkandidaten Hartmut
Perschau, der lediglich auf 18 Prozent kommt. Selbst die CDU-Anhänger
wünschen sich häufiger Scherf (47 Prozent) als Perschau (41 Prozent).
Dass die CDU trotz dieser Überlegenheit beim gewünschten
Regierungschef fast zur SPD aufschließen kann, liegt im
Kompetenzvorsprung der CDU bei den meisten wichtigen Themen
begründet: Beim Thema "Arbeitsplätze", dem mit weitem Abstand
wichtigsten Thema in Bremen, trauen 33 Prozent am ehesten der CDU
eine Lösung zu und nur 19 Prozent der SPD. Die meisten Befragten (43
Prozent) trauen allerdings keiner Partei etwas zu oder sagen "weiß
nicht". Bei dem zweitwichtigsten Thema "Bildung" liegt die SPD mit 32
Prozent vor der CDU mit 27 Prozent (keine/weiß nicht: 27 Prozent).
Bei der Wirtschaftskompetenz führt die CDU mit 29 Prozent vor der SPD
mit 21 Prozent (keine/weiß nicht: 46 Prozent). Besonders deutlich
fällt der Kompetenzvorsprung der CDU beim Thema "Finanzen" aus: CDU:
43 Prozent; SPD: 16 Prozent; keine/weiß nicht: 37 Prozent.
Die schon seit zwei Legislaturperioden regierende große Koalition
aus SPD und CDU wird von den meisten positiv bewertet. Ihre
Fortsetzung finden 57 Prozent gut (egal: 14 Prozent; nicht gut: 27
Prozent). Eine mögliche Regierung aus SPD und Grünen findet hingegen
nur bei 35 Prozent Unterstützung (egal: 14 Prozent; nicht gut: 48
Prozent). In diesem Zusammenhang fordern 64 Prozent aller Befragten,
dass sich die SPD vor der Wahl festlegen soll, mit wem sie die
Regierung bilden will (nicht festlegen: 27 Prozent; weiß nicht: 9
Prozent).
Die Umfrage zu diesem Politbarometer Extra Bremen wurde von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 5. bis 8. Mai 2003 unter 1003 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung im Land Bremen. Die
Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei
den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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