Wo bleiben die Visionen? Precht im ZDF-Gespräch mit Sozialpsychologe, Soziologe und Bestsellerautor Harald Welzer
Mainz (ots)
Viele sind der Ansicht, dass die Zukunft schlechter sein werde als die Gegenwart. Doch ist für die Herausforderungen der Zeit utopisches Denken nicht dringend erforderlich? Darüber spricht Richard David Precht mit dem Soziologen und Sozialpsychologen Prof. Harald Welzer in seiner Sendung am Sonntag, 29. November 2020, 23.45 Uhr im ZDF. Das Thema: "Utopien - Rezepte für die Zukunft?".
Wie notwendig sind Visionen für eine Gesellschaft im Umbruch? Was hat es für Konsequenzen für eine Gesellschaft, die ihren inneren Zusammenhalt einzubüßen beginnt, fragt Richard David Precht seinen Gast, den Sozialpsychologen und Bestsellerautor Prof. Harald Welzer. Was passiert, wenn sich viele zurücksehnen und sich keine Zukunftsvisionen entwickeln, wie das Jahr 2020 zu zeigen scheint? Die westliche Gesellschaft mit dem höchsten Freiheits- und Lebensstandard aller Zeiten habe eigentlich "kein Recht auf Pessimismus", so Prof. Harald Welzer. Auch er vermisse Mut machende Visionen. Die Wirklichkeit sei jedoch so komplex geworden, antwortet Precht, dass die Verantwortlichen heute aus Furcht vor Eskalationen zur Stagnation neigten. Die einen hielten an Systemen fest, die sich bisher bewährt hätten, wie stetiges Wachstum, während vor allem die Jüngeren erkannt hätten, dass gravierende Veränderungen, wie die Schonung der Ressourcen, unausweichlich vollzogen werden müssten. Das Absurde sei, so Welzer, dass der Wille zur Veränderung nun möglicherweise durch einen Virus angestoßen werde, und nicht durch ein sich veränderndes Bewusstsein für das zukünftig Notwendige. Andererseits fürchtet Precht, dass gerade die Pandemie mit ihren finanziellen Belastungen als Grund dafür herhalten müsse, warum manche ökologische Maßnahme zurzeit gekippt oder verschoben würde.
Kommt aus dem Silicon Valley die Rettung? Sicher nicht, sagen Welzer und Precht. Digitalisierung und Technik allein ersetzten keine gesellschaftlichen Visionen. Eine Gesellschaft könne sich nur entwickeln, wenn die Bedürfnisse und Beziehungen der Menschen im Mittelpunkt stünden.
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