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Donnerstag, 15. April 2004, 22.15 Uhr
Berlin Mitte

Mainz (ots)

Donnerstag, 15. April 2004, 22.15 Uhr
Berlin Mitte
mit Maybrit Illner
Thema: "Arbeitsplätze auf der Flucht: Sind die Deutschen zu teuer
und zu träge?"
Gäste:
Matthias Platzeck (SPD), Ministerpräsident Brandenburg
Hans Dietrich Genscher (FDP), Ehrenvorsitzender der FDP
Hans-Gert Pöttering, Vorsitzender der Fraktion der Europäischen
Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten im
Europäischen Parlament
Regierungsberater Klaus von Dohnanyi (SPD)
Sieghard Bender, IG Metall Chemnitz
Deutschland verliert jeden Tag 1000 Arbeitsplätze - viele davon in
die EU-Beitrittsländer im Osten. Arbeit in Deutschland sei einfach zu
teuer, so argumentieren die "vaterlandslosen Gesellen" aus dem
Unternehmerlager, wie sie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD)
nennt. So schlägt zum Beispiel Gesamtmetall-Präsident Martin
Kannegiesser, um der zunehmenden Abwanderung deutscher Unternehmen
entgegenzuwirken, Lohnverzicht und eine Ausdehnung der Arbeitszeit
vor. Dies kommt Vorschlägen aus Unionskreisen nahe, die die 42-
Stunden-Woche ohne Lohnausgleich für alle fordern. Es sei besser, 40
oder 42 Stunden zu arbeiten, als 35 Stunden arbeitslos zu sein, heißt
es dort. Ursache für die desolate Situation Deutschlands sei vor
allen Dingen die Entwicklung in Ostdeutschland, sagt
Regierungsberater Klaus von Dohnanyi (SPD). Der Aufbau Ost sei zu
wenigstens zwei Dritteln für die Wachstumsschwäche Deutschlands
verantwortlich. Der frühere Hamburger Bürgermeister warnt davor, dass
die West-Länder "ausbluten könnten, wenn die Wunde Ost nicht
geschlossen wird". Für den brandenburgischen Regierungschef Matthias
Platzeck (SPD) funktionieren staatliche Lohnsubventionen auf Dauer
nicht, "weil dann durch Mitnahmeeffekte reale Arbeitsplätze
vernichtet werden". Zukunftschancen bestünden, "wenn man den Osten
zielgerecht technologisch an den Westen aufschließen lässt". Das
bedeute Investitionen in High-Tech und Forschung.
Ist die Formel "Mehr Arbeit = mehr Arbeitsplätze" die Lösung? Oder
müssen wir uns in Zukunft die wenige Arbeit besser aufteilen? Sind
Arbeitnehmer in Deutschland zu teuer, zu schlecht ausgebildet und zu
träge? Müssen wir mehr schuften für weniger Lohn, um den Standort
Deutschland zu retten? Bringt mehr Geld in den Taschen den
Konjunkturaufschwung? Oder schützt uns der Mindestlohn vor dem
Abstieg? Sind deutsche Arbeiter noch wettbewerbsfähig? Diese und
andere Fragen diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen.
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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