Viel mehr als der Holocaust: Zweiteilige ZDF-Dokumentation "Der brennende Dornbusch" dokumentiert "Glanz und Elend der Juden in Europa"
Mainz (ots)
Die Geschichte der Juden in Europa ist geprägt von Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung. Doch sie kennt auch goldene Zeitalter und blühende Gemeinden, sie ist auch die Geschichte großer Gelehrter und Poeten, Händler und Träumer. Es ist diese unbekannte Geschichte Europas, die Iris Pollatschek, selbst Jüdin, in ihrer zweiteiligen Dokumentation "Der brennende Dornbusch" erstmals für das Fernsehen erzählt. Das ZDF sendet den Zweiteiler über "Glanz und Elend der Juden in Europa" am Freitag, 6. Mai 2005, 22.45 Uhr und Sonntag, 8. Mai 2005, 22.30 Uhr, im Rahmen seines Programmschwerpunkts "40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen".
Im Zentrum der beiden Filme stehen sechs historische Persönlichkeiten, die den Zugang zu wichtigen Epochen europäisch- jüdischer Geschichte eröffnen. Mit Archivmaterial, Spiel-Szenen an Originalschauplätzen und Interviews mit Archäologen und Historikern wird deutlich, wie groß der Anteil jüdischen Geistes an unserer abendländischen Zivilisation und Kultur ist.
Der erste Teil, "Odyssee im Schatten des Kreuzes", führt ins antike Judäa, wo der jüdische Feldherr Joseph Ben Mattitiahu im Kampf gegen das übermächtige Römische Imperium unterliegt und als Gefangener den Tempel in Jerusalem brennen sieht. Als römischer Schreiber Flavius Josephus geht er in die Geschichte ein. Mit Rabbi Shlomo Ben Jitzchak, genannt Rashi, größter jüdischer Gelehrter des europäischen Mittelalters, erlebt der Zuschauer die legendären jüdischen Gemeinden in Mainz, Worms und Speyer und ihre teilweise Vernichtung in den Kreuzzügen. Im Europa der Renaissance rettet Gracia Mendez, zwangsgetaufte wohlhabende Jüdin aus Portugal, auf ihrer abenteuerlichen Flucht vor der Inquisition zahlreichen Juden das Leben.
Der zweite Teil der Dokumentation, "Fahndung nach einem gelobten Land", führt zunächst ins 18. Jahrhundert, in den Osten Europas. Zeitzeuge ist hier Israel Ben Elieser, genannt Baal Shem Tow ("Meister des guten Namens"), der Begründer des Chassidismus, der größten Erneuerungsbewegung des Judentums. Der Philosoph Moses Mendelssohn prägt mit seinen Ideen der Toleranz und Humanität das Menschenbild der Aufklärung mit und trägt entscheidend zur kulturellen Assimilation des deutschen Judentums im 18. und 19. Jahrhundert bei. 1897 schließlich beruft Theodor Herzl, Schriftsteller und Journalist, den ersten zionistischen Weltkongress in Basel ein und wird zum Begründer des politischen Zionismus. Bis zu seinem Tod 1904 kämpft er für seine Vision eines selbstständigen jüdischen Staates, der 44 Jahre und sechs Millionen Tote später mit der Gründung des Staates Israel Realität wird.
Für Rückfragen und Interviews steht die Autorin Iris Pollatschek gerne zur Verfügung, Telefon: (069) 69536680.
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