ZDF-Politbarometer Extra Nordrhein-Westfalen im Mai 2005
Deutlicher Vorsprung für Schwarz-Gelb
Steinbrück legt zu, Rüttgers verliert
Mainz (ots)
Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Nordrhein- Westfalen liegt eine mögliche Koalition aus CDU und FDP weiterhin deutlich vor Rot- Grün. Wenn schon an diesem Sonntag Landtagswahl in Nordrhein- Westfalen wäre (Projektion), käme die SPD auf 35 Prozent (-1 im Vergleich zu Anfang April), die CDU auf 44 Prozent (-2), die Grünen auf 9 Prozent (+1), die FDP auf 7 Prozent (+1) und die anderen Parteien zusammen auf 5 Prozent (+1). Allerdings sind sich bisher nur 60 Prozent der Wähler sicher, ob sie zur Wahl gehen wollen und wen sie dann wählen werden.
Ein solches Ergebnis würde bedeuten, dass die SPD im Vergleich zur Landtagswahl von 2000 Verluste von rund acht und die CDU Gewinne von sieben Prozentpunkten haben würde. Damals erhielt die SPD 42,8 Prozent , die CDU 37,0 Prozent , die Grünen 7,1 Prozent , die FDP 9,8 Prozent und die anderen Parteien zusammen 3,3 Prozent .
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Vor die Frage gestellt, wen die Nordrhein-Westfalen lieber als Ministerpräsidenten hätten, Peer Steinbrück oder Jürgen Rüttgers, entscheiden sich jetzt 46 Prozent für Steinbrück und 31 Prozent für Rüttgers. 23 Prozent kennen mindestens einen der beiden Kandidaten nicht, wollen beide nicht oder wissen keine Antwort auf die Frage. Damit konnte Steinbrück bei dieser Frage im Vergleich zu Anfang April deutlich zulegen: damals kam Steinbrück auf 37 Prozent und Rüttgers auf 35 Prozent.
Bezeichnend für die Situation in NRW ist weiterhin die Tatsache, dass alle Parteien in Regierung und Opposition in der Leistungsbeurteilung schlecht bewertet werden. Auf der +5/-5-Skala erhält die SPD in der Regierung in NRW einen Durchschnittswert von minus 0,4 und ihr grüner Koalitionspartner sogar die Note minus 1,3. Allerdings wird auch die Düsseldorfer Oppositionsarbeit der CDU nur mit 0,0 und die der FDP mit minus 0,8 nicht als überzeugende Alternative gesehen.
Dennoch gibt es klare Präferenzen, wenn es um die möglichen Koalitionsalternativen geht: So fänden es nur 31 Prozent gut, wenn es wieder zu einer rot-grünen Koalition käme, aber 48 Prozent fänden das schlecht (egal: 17 Prozent ). Eine schwarz-gelbe Koalition hingegen fänden 42 Prozent gut und 35 Prozent schlecht (egal: 19 Prozent).
Von der Kapitalismuskritik der SPD erwarten lediglich 17 Prozent eine Stärkung der SPD, 24 Prozent glauben, dass dadurch die SPD eher geschwächt wird, und 35 Prozent glauben, dass dieses Thema keine nennenswerten Auswirkungen auf das Ergebnis der SPD hat. Jeder Vierte gibt hier zu Protokoll, dass er von einer Kapitalismuskritik noch nichts gehört hat.
Bei dem mit weitem Abstand wichtigsten Thema, der Arbeitslosigkeit, wird der CDU deutlich mehr zugetraut als der SPD: So meinen 38 Prozent, dass am ehesten die CDU zusätzliche Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen schaffen kann, was lediglich 19 Prozent von der SPD erwarten (keine: 28 Prozent, weiß nicht 10 Prozent). Beim zweitwichtigsten Thema, der Schulpolitik, liegt die CDU mit 40 Prozent ebenfalls vor der SPD mit 27 Prozent. Bei diesem Thema können auch die kleineren Parteien etwas Profil gewinnen: die beste Schulpolitik erwarten jeweils 6 Prozent von den Grünen und von der FDP (keine: 5 Prozent; weiß nicht: 16 Prozent).
Die Umfrage zu diesem Politbarometer Extra Nordrhein-Westfalen wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 9. bis 12. Mai 2005 unter 1.062 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen. Die Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
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