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Dienstag, 4. Oktober 2005, 22.15 Uhr, Kater Benny vermisst
Mittwoch, 5 Oktober 2005, 22.15 Uhr, Joachim Bublath

Mainz (ots)

Dienstag, 4. Oktober 2005, 22.15 Uhr
Kater Benny vermisst
Wenn Haustiere verschwinden
Film von Manfred Karremann
Die Rentnerin ist fassungslos. Ihr Kater Benny ist nicht mehr nach
Hause gekommen. Dabei wohnt sie mitten im Grünen, mit tierlieben
Nachbarn und ohne gefährliche Straßen. Das Schicksal des Tieres ist
ungeklärt – so wie das von Hunderttausenden verschwundener Katzen
jedes Jahr. Wo ist Benny? Diese Fragen quält die Rentnerin. Ist er
überfahren worden oder einem Jäger vor die Flinte gelaufen? Ihr
Hauptverdacht: Benny könnte für den Fellhandel gestohlen worden
sein.
Der Autor, Manfred Karremann, geht dem scheinbar harmlosen Vorfall
nach. Er findet heraus, dass ein Katzenleben nicht überall in
Deutschland viel zählt.
In Deutschland findet Manfred Karremann immer wieder Produkte
aus Katzenfell. Ein Fell-Händler gibt den Hinweis, dass ein großer
Teil der Felle aus China importiert werden. Manfred Karremann fliegt
mehrmals nach China. Erst nach langer Suche gelingt es ihm, eine
Fellfabrik ausfindig zu machen. Hunderttausende Katzen jährlich
werden allein hierher transportiert. Die Felle gehen zum großen Teil
in den Export. Die USA, Australien und Italien haben für diese Art
von Ware mittlerweile ihre Grenzen geschlossen. Auch angestoßen durch
die Dreharbeiten an diesem Film, gibt es in China erste
Tierschutzgruppen, die sich mit dem Schicksal der Katzen befassen.
Der Film begleitet die chinesische Tierschützerin Betty und ihren
deutschen Kollegen Harald Ullmann von der Organisation PETA. Ihre
Arbeit ist nicht einfach, und dennoch wollen sie sich dafür
engagieren, dass die Massentötung von Katzen gestoppt werden.
Prominente Unterstützung erhalten sie dafür von Paul und Heather
McCartney, die einen Importstopp für Hunde- und Katzenfelle in die EU
fordern. Bislang allerdings müssen die noch nicht einmal
gekennzeichnet werden.
Kater Benny konnte Manfred Karremann nicht finden. Doch
herausgefunden hat Karremann, was kaum einer geahnt hat: Nicht nur
in China, auch in Deutschland werden jedes Jahr Katzen getötet – aus
Gründen, denen er in diesem Film nachgeht.
Der 37°-Film zeigt berührende und aufwühlende Bilder. Manfred
Karremann beschreibt den gnadenlosen Handel mit Hauskatzenfellen aus
China. Und es ist ihm nach langer und intensiver Recherche gelungen,
das Schicksal vieler Katzen in Deutschland zu verfolgen und
Antworten auf die Frage zu geben: wohin verschwinden eigentlich
Hunderttausende unserer liebsten Haustiere jedes Jahr?
Mittwoch, 5 Oktober 2005, 22.15 Uhr
Joachim Bublath
Der Tod der Fische
Vor nicht allzu langer Zeit schienen die Meere noch eine
unerschöpfliche Quelle für Fische und Meeresfrüchte zu sein. Das hat
sich dramatisch verändert. Immer mehr Fischarten drohen aus den
Ozeanen zu verschwinden. Vor allem die technisch großangelegte
Meeresfischerei bedroht dabei die Fischbestände. Aber auch in den
kleinsten Nischen kommt es heute zur Überfischung. Einst unberührte
Gegenden lassen den Lebensraum für die Meeresbewohner immer enger
werden. Von einsamen Südseeinseln bis zur eisigen Küste Sibiriens,
überall versucht der Mensch, die letzten Ressourcen der Ozeane zu
nutzen. Die Folgen sind kaum abzuschätzen. Längst reichen Fangquoten
und -verbote nicht mehr aus, um die bedrohten Bestände neu
aufzubauen. Denn die Überfischung bringt auch das gesamte Ökosystem
aus dem Gleichgewicht. Joachim Bublath zeigt verblüffende Fischerei-
Strategien mit ihren einschneidenden Folgen. Der Konsum von Fisch und
Meeresfrüchten steigt aber ständig. Einen Ausweg aus diesem Dilemma
soll die Fischzucht bieten. Die Branche boomt wie keine andere, und
die Fortschritte auf diesem Gebiet sind unübersehbar. Doch der enorme
Futterbedarf der Farmfische wird wiederum durch Meeresfische gedeckt
und erhöht den Druck auf die Fangfischerei. Um die Nachfrage zu
decken, werden immer neue Fischarten für die Massenaufzucht
herangezogen. Stetig wird auch an neuen Zuchtmethoden experimentiert.
Ungewöhnliche Methoden, wie Drogen-Abhängigkeit der Zuchtfische, das
Training auf Töne oder Impfaktionen an Fischen in Kloaken werden
versucht. Fische sollen so durch raffinierte Methoden manipuliert
werden, sich ihr eigenes Futter im offenen Meer zu suchen und als
fette Marktfische zurückzukehren, fertig zum Abfang. Joachim Bublath
berichtet in "Der Tod der Fische" über das Ringen um eine dramatisch
schwindende Ressource und die Hoffnungen, sie ersetzen zu können.

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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