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ZDF-Politbarometer: Union profitiert von großer Zustimmung für Merkel
Deutsche sind zufrieden mit 2005

Mainz (ots)

Knapp drei Wochen nach der Wahl Angela Merkels zur
Kanzlerin verbessert sich die politische Stimmung ein weiteres Mal
zugunsten der Union: Die CDU/CSU kommt jetzt auf 43 Prozent (plus 3),
die SPD erreicht nur noch 33 Prozent (minus 2), die FDP kommt
unverändert auf 8 Prozent, die Linkspartei.PDS nur noch auf 6 Prozent
(minus 1) und die Grünen verlieren ebenfalls leicht auf 8 Prozent
(minus 1).
Wenn schon am nächsten Sonntag wieder Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine
größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-
Projektion: Die CDU/CSU käme danach auf 38 Prozent (plus 1), die SPD
auf 34 Prozent, die FDP auf 9 Prozent, die Linkspartei.PDS auf 8
Prozent (alle unverändert) und die Grünen auf jetzt nur noch 8
Prozent (minus 1). Die sonstigen Parteien zusammen erhielten 3
Prozent (unverändert).
Dass Angela Merkel ihre Arbeit als Bundeskanzlerin alles in allem
gesehen eher gut macht, meinen 72 Prozent, darunter neben 87 Prozent
der CDU/CSU-Anhänger auch 78 Prozent der FDP-Anhänger, 71 Prozent
der Anhänger von SPD und 68 Prozent der Grünen. Dass sie das eher
schlecht macht, meinen 10 Prozent der Befragten, 18 Prozent können
diese Frage nicht beantworten. Auch die Bundesregierung erhält eine
positive Bewertung: Dass sie ihre Arbeit eher gut macht, sagen 66
Prozent, schlechte Arbeit stellen 17 Prozent fest und ebenfalls 17
Prozent trauen sich dabei (noch) kein Urteil zu. Mögliche
Alternativen zur Großen Koalition werden kritisch beurteilt: Dass es
eine Koalition aus CDU/CSU und FDP besser machen würde, sagen 25
Prozent, schlechter 31 Prozent und 38 Prozent meinen, dass da kein
Unterschied wäre. Noch negativer wird eine rot-grüne Koalition
bewertet: Hier meinen nur 12 Prozent, dass diese es besser machen
würde als die Große Koalition, 46 Prozent sagen "schlechter" und für
38 Prozent wäre das kein großer Unterschied.
Die Flüge des amerikanischen Geheimdienstes mit terrorverdächtigen
Gefangenen, die auch Deutschland betroffen haben sollen, sind für 51
Prozent ein wichtiges Thema (nicht wichtig: 47 Prozent). Die deutsch-
 amerikanischen Beziehungen werden jetzt von 57 Prozent der
Befragten als gut bezeichnet (schlecht: 39 Prozent). Im Februar 2005
meinten noch 71 Prozent, dass die deutsch-amerikanischen Beziehungen
gut seien und nur 25 Prozent schlecht. Dass die Beziehungen zu den
USA in Zukunft eher vertieft werden sollen, meinen 36 Prozent, dass
sie unverändert bleiben sollen 42 Prozent und dass sie gelockert
werden sollen 19 Prozent. Unter Angela Merkel als Bundeskanzlerin
erwarten dabei 47 Prozent, dass sich die Beziehungen zu den USA
verbessern werden, 45 Prozent glauben, dass sich nichts Wesentliches
ändern wird, und 4 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus.
Beim Thema "Gammelfleisch" glauben 59 Prozent aller Befragten, dass
häufig Speisen und Lebensmittel verkauft werden, die schlechtes
Fleisch enthalten (weniger häufig/nie: 38 Prozent). 48 Prozent
halten sogar ihre Gesundheit durch solches Fleisch für gefährdet
(nicht gefährdet: 46 Prozent).
Bei den Bewertungen auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker und
Politikerinnen ist generell eine leichte Abwärtstendenz
festzustellen: Auch diesmal nimmt Matthias Platzeck den ersten Platz
ein, wenn es um die Bewertung nach Sympathie und Leistung geht: Er
erreicht einen Durchschnittswert von 2,2 (Nov. II: 2,4) auf der Skala
von minus fünf bis plus fünf. Danach folgt auf Platz zwei Christian
Wulff mit 1,8 (Nov. II: 2,0). Allerdings sehen sich weiterhin rund
ein Drittel der Befragten nicht in der Lage, Platzeck oder Wulff zu
beurteilen, weil sie diese nicht gut genug kennen. Als einzige erhält
Angela Merkel einen etwas verbesserten Wert. Sie liegt mit 1,7 (Nov.
II: 1,6) auf Platz drei. Es folgt Peer Steinbrück mit 1,5 (Nov. II:
1,6) unmittelbar vor Friedrich Merz mit 1,4 (Nov. II: 1,5) und Franz
Müntefering mit 1,3 (Nov. II: 1,4). Danach Joschka Fischer mit 1,0
(Nov. II: 1,2) vor Gerhard Schröder mit jetzt deutlich schlechteren
0,9 (Nov. II: 1,3). Weiterhin mit deutlichem Abstand und
unveränderten 0,1 folgt Guido Westerwelle. Schlusslicht und
unverändert weit im Negativbereich bleibt Edmund Stoiber mit minus
1,3.
Das Jahr 2005 erscheint den meisten Befragten (70 Prozent)
persönlich als ein gutes Jahr, lediglich 28 Prozent halten es für ein
schlechtes. Damit fällt das Urteil der Deutschen über 2005 etwas
besser aus als die Bewertung der drei letzten Jahre. Dass das nächste
Jahr besser wird als 2005, glauben 28 Prozent, 57 Prozent gehen nur
von geringfügigen Änderungen aus und 14 Prozent erwarten für sich
persönlich, dass das nächste Jahr schlechter werden wird. Mit Blick
auf das sportliche Großereignis 2006 erwarten nur 19 Prozent, dass
Deutschland Fußball-Weltmeister wird, 72 Prozent glauben das nicht.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 6. bis 8. Dezember 2005 bei 1.237 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch geführt. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die
Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei
den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer gibt es
am Freitag, 13. Januar 2006, nach dem "heute- journal".

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