Vorsitzender des Robert-Koch-Instituts im "ZDF-Mittagsmagazin": Kein erhöhtes Vogelgrippe-Risiko für Deutschland
Mainz (ots)
Trotz der Todesfälle aufgrund der Vogelgrippe in der Türkei sieht der Vorsitzende des Robert-Koch-Instituts, Professor Reinhard Kurth, kein erhöhtes Risiko für Deutschland. Zwar könne das Virus vom Tier auf den Menschen überspringen, "die Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist jedoch zum Glück bisher immer noch nicht möglich, wurde zumindest bisher nicht beobachtet", sagte der Virologe im "ZDF-Mittagsmagazin" vom 6. Januar 2006. "Wir haben gute, belastbare Daten, dass sich die Familien in der Türkei im Umgang mit den Tieren angesteckt haben und nicht etwa im Umgang mit den Familienangehörigen."
Solle sich an dieser Einschätzung etwas ändern, werde dies sofort der Öffentlichkeit mitgeteilt. Entscheidungen über das Verhalten gegenüber Zugvögeln, die im Frühjahr zurückkehrten, würden dann im März getroffen.
Für den Tourismus in der Türkei sind laut Kurth keine besonderen Einschränkungen nötig. Natürlich könne man in die Türkei fahren. "Man sollte allerdings nicht das gilt auch für Südostasien die ganze Zeit auf Geflügelmärkten verbringen, wo lebende Hühner verkauft werden. [...] Ansonsten ist die Reisetätigkeit jedenfalls im Moment nicht einzuschränken."
Wichtig sei allerdings, dass sich alle an das EU-Importverbot für Geflügel hielten, betonte Kurth. Das werde immer wieder unterlaufen. "Das Virus hält sich im rohen Zustand im Kadaver einige Stunden bis hin zu zwei Tagen", sagte Kurth. In gekochtem oder gebratenem Geflügel sei es zerstört.
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