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ZDF geht nach Karlsruhe
Intendant Schächter: "Es geht um zentrale Weichenstellungen für das Fernsehen in Deutschland"

Mainz (ots)

Das ZDF legt Verfassungsbeschwerde gegen das
Zustandekommen des Achten Rundfunkänderungsstaatsvertrags ein. Darin
war die Rundfunkgebühr abweichend vom Vorschlag der KEF festgesetzt
worden. Intendant Schächter: "Es geht dabei nicht um die Höhe der
Rundfunkgebühr, auch wenn wir dadurch zu Einschränkungen im Programm
gezwungen sind, wie uns die KEF bestätigt. Aber wir brauchen für die
Zukunft Rechtssicherheit. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass es
in Karlsruhe im Zusammenhang mit der Gebührenfrage um zentrale
Weichenstellungen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen in
Deutschland gehen wird. Die neue Dynamik der Digitalisierung bringt
gravierende Veränderungen der Fernsehlandschaft mit potenziellen
Gefahren für die Balance des Rundfunksystems."
Nachdem sich als Folge der bereits eingelegten Verfassungsbeschwerde
der ARD das Bundesverfassungsgericht mit dieser Entwicklung befassen
muss, könne das ZDF nicht außen vor bleiben. Da die vom ZDF
favorisierte politische Lösung keine Chance mehr habe, bleibe dem
Sender, so Schächter, keine andere Wahl. Das ZDF müsse bei diesem
Verfahren als aktiv legitimierter Verfahrensbeteiligter seine Stimme
erheben können. Anliegen des ZDF sei es, durch eine Optimierung des
Gebührenfestsetzungsverfahrens Rechtsklarheit für alle Beteiligten –
Länder wie Sender – zu schaffen. Schächter: "Niemand hat ein
Interesse daran, dass alle vier Jahre Grundsatzdebatten geführt
werden müssen."
Zu diesem Schritt hat sich der ZDF-Intendant entschlossen, nachdem
die Rundfunkkommission der Länder den Vorschlag des ZDF für ein
neues Gebührenverfahren zwar grundsätzlich begrüßt, ein Gespräch
hierüber aber als derzeit nicht zielführend abgelehnt hatte. Für
diesen Fall hatte der Intendant stets darauf verwiesen, dass als
Ultima ratio der Gang nach Karlsruhe innerhalb der zum 31. März 2006
ablaufenden Frist in Betracht zu ziehen sei.

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