Pakistan: Christen beim Wiederaufbau nicht alleine lassen
Berichte über Benachteiligung von Christen bei Fluthilfe
Kelkheim (ots)
Gut zehn Wochen nach den Überschwemmungen in Pakistan arbeitet das überkonfessionelle Hilfswerk Open Doors weiter mit Hochdruck daran, besonders Christen in abgelegenen Ortschaften beizustehen. Einheimische Partner haben über 1.000 Meldungen dokumentiert, in denen Christen von Benachteiligung bei der Verteilung von Hilfsgütern berichten. Das Hilfswerk unterstützt daher mit einem Bündnis aus einheimischen Partnern rund 1.500 christliche Familien in mehreren von der Flut schwer betroffenen Provinzen*. Unter den 20 Millionen Flutopfern sind ca. 75.000 Christen, darunter etwa 500 Familien muslimischer Herkunft. Würde ihr Glaubenswechsel zum Christentum bekannt, droht ihnen in dem islamischen Land harte Verfolgung oder sogar die Ermordung.
Über eine Million Euro Spenden aus Deutschland "
Aufgrund der überwältigenden Solidarität weltweit können wir mit vollem Einsatz an der Umsetzung der Hilfsprojekte arbeiten", sagt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Allein aus Deutschland sei über eine Million Euro an Fluthilfe gespendet worden. In einer ersten Phase wurden an vorerst 500 Familien dringend benötigte Lebensmittel, Medikamente und Zelte verteilt. Mobile Einsatzteams leisten medizinische Hilfe und schulen örtliche Hebammen und Pflegekräfte in der Behandlung von Infektionen. Fachkräfte beraten bei der Reparatur und dem Wiederaufbau von Häusern. Bei einem weiteren von Open Doors finanzierten Projekt suchen Helfer nach vermissten Familienangehörigen. Geplant ist die Einrichtung von drei Krankenstationen in mehrheitlich von Christen bewohnten Gebieten. Um den Betroffenen auch geistlich beizustehen, bittet Open Doors um Gebet für die Flutopfer.
Christen ausgegrenzt
Schon vor der Flut kämpfte die meist arme christliche Minderheit täglich um ihr Überleben. Mühsam aufgebaute Existenzen wurden nun von den Wassermassen weggespült. Doch selbst in der großen Not würden Christen benachteiligt und seien in manchen Regionen völlig auf sich alleine gestellt, erfuhr Open Doors. Betroffene schilderten vielfach, dass sie im Gegenzug für die u.a. auch von staatlicher Seite verteilte Hilfe zum Übertritt zum Islam aufgefordert wurden. "Muslime sagten, wir seien ja nur Straßenkehrer. Für uns gäbe es keine Hilfe", erzählten pakistanische Christen. Aus mehreren Ortschaften wurde berichtet, dass christliche Dorfbewohner bei der Essensverteilung durch islamische Organisationen lediglich die Reste abbekommen hätten. Während andere Dorfbewohner mit Zelten und medizinischer Hilfe versorgt wurden, müssten Christen abseits in Notunterkünften aus Stöcken und Blättern hausen.
Wie die Hilfe von Open Doors eingesetzt wird:
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