Holzenkamp: Scheitern der Klonfleisch-Verhandlungen bedauerlich
Berlin (ots)
Der EU-Ministerrat und das Europaparlament haben sich auch in der abschließenden Verhandlungsrunde am Montag abend nicht auf einen Kompromiss im Umgang mit Nahrungsmitteln, die von geklonten Tieren stammen, einigen können. Die ungarische EU-Ratspräsidentschaft erklärte die Verhandlungen für gescheitert. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp:
"Aus Sicht der Unionsfraktion ist es absolut bedauerlich, dass in dieser für die Verbraucher so sensiblen Frage kein Kompromiss gefunden werden konnte. Letztlich waren handelsrechtliche Bedenken gegen die Forderungen des EU-Parlaments ausschlaggebend für das Scheitern der Verhandlungen. Fakt ist nun, dass Produkte geklonter Tiere weiterhin nicht gekennzeichnet werden müssen. Sie müssen allerdings ein Zulassungsverfahren nach der Verordnung für neuartige Lebensmittel durchlaufen, in dem die Sicherheit dieser Produkte bewertet wird.
Tatsache bleibt auch: Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag lehnt das Klonen von Tieren aus ethischen Gründen sowie aus Belangen des Tierschutzes weiter ab. Grund zur Sorge besteht allerdings nicht: Das Klonverfahren ist sehr aufwändig und teuer; eine Massenherstellung solcher Produkte ist deshalb kaum zu erwarten. Auch bestehen nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand keine gesundheitlichen Risiken beim Verzehr von Milch oder Fleisch geklonter Tiere. Dies hat eine umfassende wissenschaftliche Bewertung durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ergeben.
Dennoch ist der Verbraucher durch die aktuellen Diskussionen zu Recht verunsichert. Wir hätten ihm daher gerne die Möglichkeit gegeben zu erkennen, ob er Fleisch oder Milch von geklonten Tieren im Warenkorb hat oder nicht. Nur so hätte er eine Gewissensentscheidung an der Kasse treffen können. Dies ist durch das Scheitern der Verhandlungen nun leider nicht möglich. Letztlich gilt im Lebensmittelhandel immer noch der Grundsatz: Es wird nichts auf Dauer produziert und angeboten, was der Kunde nicht abnimmt."
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