Michalk: Tradition und Moderne verbinden - Die Blindenschrift im 21. Jahrhundert
Berlin (ots)
Die Behindertenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Michalk, hat am 12. Juli 2011 die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) besucht. Zur Bedeutung der Blindenschrift im 21. Jahrhundert erklärt sie:
"Die Brailleschrift trägt wesentlich zur Teilhabe von Menschen mit Sehbehinderungen am Alltagsleben bei. Die Blindenschrift oder auch Punktschrift fördert die Entwicklung und das lebenslange Lernen sowie den barrierefreien Zugang zu Wissen und Kommunikation. Auch die UN-Behindertenrechtskonvention beschreibt die Brailleschrift als zu förderndes Kommunikationsmittel. Sie unterstützt Orientierungs- und Mobilitätsfertigkeiten.
Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig fertigt seit über einhundert Jahren Literatur und allgemeine Informationen für blinde und sehbehinderte Menschen. Sie ist die älteste öffentliche Blindenbücherei Deutschlands. Das Wirken der DZB ist unerlässlich für die über 1,2 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland. Denn sie können sich nicht einfach am Kiosk eine Zeitschrift oder ein Buch kaufen. Der Besuch zeigte eindrucksvoll, wie Kinderbücher, Kalender, Landkarten, Leihbücher bis hin zu Hörbüchern sehr professionell hergestellt und vertrieben werden. Die Brailleschrift bildet dafür die Grundlage.
Das Erlernen der Punktschrift ist eine wichtige Voraussetzung für Blinde und Sehbehinderte, um am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilzuhaben, einen Beruf zu erlernen und einen Arbeitsplatz zu finden. Von besonderer Bedeutung ist die Musikalienausleihe in der DZB. Dieses einzigartige Servicezentrum für Braille-Musiknoten vermittelt neben Notentiteln auch einen individuellen Übertragungsservice.
Wenn vom 27. bis 30. September 2011 Lehrer, Forscher, Entwickler, Hersteller und Nutzer auf dem Weltkongress Braille21 in Leipzig zusammenkommen, dann ist die Hoffnung groß, dass künftig der Bedarf an Lesestoff und Schreibwerkzeugen für die blinde Bevölkerung noch besser gedeckt werden kann. Es hat heute schon eine große Beachtung gefunden, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel für diesen Weltkongress die Schirmherrschaft übernommen hat. Trotz moderner Technik bleibt die Brailleschrift der eigentliche Zugang zu Information und damit zu Teilhabe."
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