Holzenkamp/Caesar: Fischartenschutz muss gleicher Rang eingeräumt werden wie dem Vogelschutz
Berlin (ots)
Der Deutsche Bundestag hat heute den Antrag der christlich-liberalen Koalition "Fischartenschutz voranbringen - Vordringliche Maßnahmen für ein Kormoranmanagement" abschließend in 2./3. Lesung beraten. Darin werden unter anderem ein europaweiter Aktionsplan Kormoran und eine Harmonisierung der Kormoranverordnungen der Bundesländer gefordert. Dazu erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, und der zuständige Berichterstatter, Cajus Caesar:
"Die christlich-liberale Koalition im Bundestag sieht aufgrund der wachsenden Kormoran-Populationen und deren Folgen für die Fischbestände dringenden Handlungsbedarf beim Management der Kormoran-Bestände. Wir fordern, endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, unter anderem einen europaweiten Aktionsplan Kormoran und eine Harmonisierung der Kormoranverordnungen der Bundesländer.
Durch das starke Anwachsen der Kormoran-Bestände ist der Fraßdruck auf die Fischbestände enorm angewachsen. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die gesamte natürliche Fischfauna. Bedroht sind aber vor allem kleinere Fischarten. Ein ausgewogener Kormoranbestand dient zudem der Erhaltung von Artenvielfalt, die nicht nur in den größeren Gewässern, sondern auch in zahlreichen kleineren Bachläufen mit hoher Wasserqualität durch den Kormoran gefährdet ist. In manchen Gewässern ist die Verjüngung und Aufrechterhaltung des Fischbestandes stark gefährdet. Wirtschaftlich geschädigt werden dadurch nicht nur Berufsfischer und Angler an natürlichen Gewässern, sondern auch Teichwirte und Fischzüchter an Aquakulturanlagen.
Alle vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass der Kormoran keine gefährdete Vogelart ist und einen wesentlichen negativen Einfluss auf die natürliche Fischfauna und die Binnenfischerei und Angelwirtschaft hat.
Wir sind daher sehr froh darüber, dass wir heute die Beratungen über den Antrag der christlich-liberalen Koalition abschließen können. Wir begrüßen es auch, dass sich die Länder-Agrarminister auf ihrer Herbsttagung ebenfalls mit der Frage des Kormoranmanagements befasst haben.
Es ist absolut unseriös, wenn einzelne Natur- oder Tierschutzverbände nun versuchen, mit Horrorszenarien gegen unseren Antrag Stimmung zu machen und Denkverbote zu erteilen. Wissenschaft und Praxis sind da bereits weiter: Fachleuten ist längst klar, dass lokale Abschüsse nicht zur langfristigen Lösung beitragen. Diese werden nachweislich sehr schnell wieder durch Zuwanderung kompensiert. Notwendig sind vielmehr koordinierte Maßnahmen, die neben gezielter Vergrämung hauptsächlich eine Minderung des Bruterfolges zum Ziel haben. Hier müssen wir ansetzen und das sehr bald."
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