Steinbach: Geschichtsfälschung in türkischen Schulbüchern ist skandalös
Berlin (ots)
Die Föderation der Aramäer in Deutschland (FASD) e.V. hat sich in einem Offenen Brief an die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag gewandt. Hintergrund ist die Veröffentlichung eines türkischen Geschichtsbuches, in dem die Aramäer unter anderem als Landesverräter bezeichnet werden. Dazu erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach:
"Die Bezeichnung des aramäischen Volkes als Landesverräter ist ein Skandal und schlichtweg falsch. Aus wirtschaftlichen Gründen hatten sie die Türkei verlassen. Sie waren zum Werkzeug der politischen und religiösen Interessen geworden.
Die Wahrheit ist, dass die aramäische Bevölkerung in ihrer Heimat Tur Abdin seit Jahrhunderten verfolgt wird. Der Niedergang des aramäischen Volkes, der Kultur und der Sprache vollzieht sich bis heute still und leise.
So wird die Linie des veralteten türkischen Schulbuches weiter geführt, in denen Nicht-Muslime in der Türkei als "Spione", "Verräter" sowie als "Barbaren" bezeichnet und Schulen, Kirchen sowie jüdische Synagogen als "schädliche Gemeinden" diffamiert worden waren.
Das vom türkischen Staat veröffentlichte Schulbuch heizt die negative Stimmung gegen die verbliebenen Aramäer weiter an. Die türkische Regierung ist in der Pflicht, die falsche Darstellung in den Schulbüchern zu korrigieren, die Existenzgrundlage des Klosters Mor Gabriel nicht weiter zu beschneiden sowie die Aramäer endlich als nicht-muslimische Minderheit anzuerkennen.
Völkermord, Flucht und Vertreibung sowie Landenteignungen haben dazu geführt, dass das aramäische Volk zu einer Diaspora-Gemeinschaft geworden ist. Heute leben mehr Aramäer im Ausland, als in ihrer alten Heimat Tur Abdin. Von einst 200.000 Menschen in den 60er Jahren leben heute nur noch 2000 im Südosten der Türkei."
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de
Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell