Kauder: Unrecht in Pakistan nicht hinnehmen
Berlin (ots)
Die pakistanische Christin Asia Bibi wurde 2009 wegen angeblicher Gotteslästerung in ihrem Land zum Tode verurteilt. Nachdem sie kürzlich in ein Gefängnis fern ihrer Heimat verlegt wurde, fürchten Angehörige um ihr Leben. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder:
"Die pakistanische Christin Asia Bibi wurde 2009 im Rahmen der sogenannten Blasphemiegesetze als erste Frau zum Tode verurteilt, weil sie angeblich schlecht über den Propheten Mohammed gesprochen hat. Frau Bibi hat diese Vorwürfe immer bestritten. Ein wirklich gerichtsfester Nachweis hierzu wurde nie erbracht. Als Christin konnte sie allerdings nicht auf ein faires Urteil hoffen. Seit 2010 ist Asia Bibi mittlerweile inhaftiert. Inzwischen haben sich viele Menschen auf der ganzen Welt für ihre Freilassung eingesetzt, unter ihnen der emeritierte Papst Benedikt XVI.
Frau Bibi wurde unlängst in das Zentralgefängnis in Multan verlegt, einer Großstadt in der pakistanischen Provinz Punjab. Da Multan fünf Autostunden von ihrem Heimatort entfernt liegt, kann ihre Familie sie nicht mehr richtig betreuen. Frau Bibi ist krank und erhält keine ärztliche Versorgung. Ihr Leben ist daher in Gefahr.
Gemeinsam mit den vielen hunderttausend Unterstützern, die sich weltweit für Frau Bibi einsetzen, appelliere ich an die pakistanische Regierung, Asia Bibi endlich freizulassen und für ihre Sicherheit zu sorgen. Ihr Schicksal steht stellvertretend für das von mehr als 1.200 nachweislich auf Grundlage der Blasphemiegesetze verurteilten Menschen. Vielfach werden die Gesetze auch als Grundlage für Urteile in nachbarschaftlichen Auseinandersetzungen missbraucht. Schon die Anklage kann Hass und Gewalt gegen Familien und ganze Dörfer auslösen. Pakistanische Politiker wie Minister Shabhaz Bhatti oder Gouverneur Salman Taseer, die sich gegen die Blasphemiegesetze ausgesprochen haben, wurden wegen ihres Einsatzes ermordet.
Ich fordere die pakistanische Regierung dazu auf, die von ihr unterzeichneten internationalen Vereinbarungen über die Menschenrechte endlich einzuhalten und die Religionsfreiheit auch Nichtmuslimen zu gewähren. Die dem Gerechtigkeitsempfinden widersprechenden Blasphemiegesetze müssen schnellstmöglich aus den Gesetzbüchern des Landes gestrichen werden."
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