Steinbach: Minderheitenrechte auf der Krim gewährleisten
Berlin (ots)
Krimtataren gedenken Deportation vor 70 Jahren
Die Krimtataren haben am Sonntag in Simferopol auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim der Deportation ihres Volkes vor 70 Jahren gedacht, die auf Befehl des sowjetischen Diktators Stalin erfolgte. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach:
"Trotz eines Demonstrationsverbotes nahmen sich die Krimtataren das Recht, an diese schwerwiegende Menschenrechtsverletzung zu erinnern. Friedlich mahnten sie die Einhaltung ihrer Minderheitenrechte an. Die illegitime Regierung der Krim ist dringend aufgefordert, diese zu garantieren.
300.000 der rund zwei Millionen Menschen auf der Krim gehören der muslimischen Volksgruppe der Tataren an. Seit der völkerrechtswidrigen russischen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel im Februar 2014 verließen bereits rund 8.000 Tataren ihre Heimat - aus großer Sorge um ihre Zukunft dort. Denn die Erinnerung an die Vertreibung vor 70 Jahren ist lebendig.
Im Mai 1944 waren die seit Jahrhunderten auf der Krim ansässigen Tataren von Stalin nach Zentralasien deportiert worden, da der Diktator sie der Kollaboration mit den deutschen Besatzern bezichtigte. Etwa die Hälfte des Turkvolkes kam dabei ums Leben. 1991 konnten die überlebenden Tataren und deren Nachkommen auf die Krim zurückkehren. Ihr Verhältnis zu Moskau ist bis heute von Misstrauen und Sorge geprägt.
Sie befürchten, sich assimilieren und Einschränkungen ihrer Kultur und Sprache hinnehmen zu müssen. Der russische Präsident Wladimir Putin ist an seine unlängst geäußerten Worte zu erinnern, mit denen er der krimtatarischen Minderheit besonderen Schutz zugesichert hat. Die Hauptkundgebung zum Gedenken an den Beginn der Deportation vor 70 Jahren fand aufgrund des verhängten Demonstrationsverbotes in Kiew statt."
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