CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Widmann-Mauz: Bundesregierung ignoriert
Kritik an ihrem Brustkrebs-Programm
Berlin (ots)
Anläßlich der heute im Deutschen Bundestag gestellten Fragen zu dem von der Bundesregierung geplanten Disease-Management-Programm "Brustkrebs" erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Bei der Umsetzung des Disease-Management-Programmes "Brustkrebs" der Bundesregierung hapert es gewaltig. Mit großer Enttäuschung musste heute in der Fragestunde des Deutschen Bundestages festgestellt werden, dass die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Gudrun Schaich-Walch, von der berechtigten Kritik der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V., geäußert in einem offenen Brief an die Bundesgesundheitsministerin vom 20.06.2002, als auch der Women´s Health Coalition, bislang keine Kenntnis genommen hat. Außerdem ließ die Parlamentarische Staatssekretärin durchblicken, dass eine notwendige enge Verzahnung der Brustkrebsfrüherkennung und -versorgung mit dem Disease-Management-Programm weder gegeben noch beabsichtigt ist.
Die "Konzertierte Aktion zur Brustkrebs-Früherkennung" kritisiert, dass die Beschlussvorlage zur Umsetzung des Disease-Management-Programm ungeeignet ist, um die Versorgung von Frauen mit Brustkrebs substantiell zu verbessern und die Früherkennung grundlegend voranzubringen.
Für ein wirkungsvolles Disease-Management-Programm Brustkrebs sind folgende Prämissen notwendig:
- Eine leitlinienkonforme Ausgestaltung des Programmes muss gewährleistet sein. Nur dann ist es möglich, Qualität zu sichern und ein Datenmanagement zu begründen.
- Das Disease-Management-Programm darf nicht losgelöst von einem Konzept der Brustkrebsfrüherkennung betrachtet werden.
- Den negativen Erfahrungen bei den Modellversuchen muss Rechnung getragen werden: Die Gewährleistung der Funktionsfähigkeit der multidisziplinären Versorgungskette ist dringend erforderlich.
Diese unverzichtbaren Voraussetzungen sind im Programm der Bundesregierung nicht erfüllt. Von Seiten der "Konzertierten Aktion zur Brustkrebs-Früherkennung", in der sich wissenschaftliche Fachgesellschaften, ärztliche Berufsverbände, Selbsthilfegruppen und Fraueninitiativen zusammengeschlossen haben, wird sogar darauf hingewiesen, dass der derzeitige Entwurf zu einem Disease-Management-Programm Brustkrebs nicht nur unbrauchbar sei, sondern sogar Risiken für die Versorgung an Brustkrebs erkrankter Frauen erwarten lässt.
Vor diesem Hintergrund ist nicht mehr von der Hand zu weisen: Die Bundesregierung will von dem Zeitrahmen, der zu einer Erstellung einer leitlinienkonformen Beschlussvorlage notwendig ist, abrücken, um noch vor der Bundestagswahl - wenn auch zweifelhafte - Ergebnisse in der Frauengesundheitspolitik vorweisen zu können. Die Bundesregierung will somit Wahlkampf auf Kosten der Frauengesundheit in Deutschland betreiben und nimmt dabei sehenden Auges Verschlechterungen für die betroffenen Frauen in Kauf.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird sich einem solchen Vorgehen entgegenstellen. Die Qualität bei der geplanten Verbesserung der Brustkrebsfrüherkennung darf nicht blankem Wahlkampfaktionismus zum Opfer fallen! Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Kritik der Fachleute aufzunehmen und umgehend die Überarbeitung des Programms in Angriff zu nehmen.
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