Böhmer: PID bedeutet Selektion
Berlin (ots)
Zur öffentlichen Sachverständigen-Anhörung des Nationalen Ethikrates zum Thema Präimplantationsdiagnostik (PID) erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Maria Böhmer MdB:
Die Präimplantationsdiagnostik (PID) muss in Deutschland weiterhin verboten bleiben. Das Embryonenschutzgesetz ist in dieser Hinsicht eindeutig: Embryonen dürfen nur zum Zweck der Fortpflanzung hergestellt werden. Mit der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik würden wir dem aber zuwider handeln. Denn mit der PID verfügen und entscheiden Menschen über menschliches Leben oder Sterben. Im Klartext bedeutet Selektion von Embryonen also Selektion von Menschen. Aber niemand hat das Recht, über Menschenleben zu verfügen.
Die Erfahrungen mit der Praxis von PID im Ausland nähren die Zweifel, dass Kontrollen angewandt und gesetzliche Einschränkungen tatsächlich langfristig wirksam wären. Ähnlich war es bei der Pränataldiagnostik in Deutschland. Diese wurde zunächst als Ausnahmeuntersuchung eingeführt, heute ist sie die Regel.
Es ist auch mehr als fraglich, ob die Zulassung der PID Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch tatsächlich mehr Selbstbestimmungsrecht einräumt, wie so häufig propagiert wird. Denn wer "Ja" zu PID sagt, gibt die Entscheidung über Leben oder Nichtleben in die Hände von Ärzten. Insbesondere Frauen werden damit nur noch weiter unter Druck gesetzt, unter allen Umständen ein "normales" Kind oder sogar vielleicht ein Kind, das bestimmten Vorstellungen entsprechen soll, zur Welt zu bringen.
Unbestritten ist jedoch, was in Artikel 1 des Grundgesetzes steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt für das menschliche Leben von Anfang an. Deshalb dürfen wir PID nicht zulassen.
Rückfragen bitte an:
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de
Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell