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Storm/Widmann-Mauz: Kanzler Schröder bestellt Ulla Schmidt zum Rapport

Berlin (ots)

Zu den Berichten, dass Bundeskanzler Schröders
Gesundheitsministerin Schmidt zu mehr Eile bei der Gesundheitsreform
drängt, erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit und
Soziale Sicherung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Storm MdB,
und die gesundheitspolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Angesichts anhaltender Debatten über den gesundheitspolitischen
Kurs der Bundesregierung hat Bundeskanzler Schröder gestern Abend
Ministerin Ulla Schmidt zum Rapport einbestellt und sie an die
Kandarre genommen. Die Pläne von Frau Schmidt, das Gesundheitssystem
nur auf der Ausgabenseite zu reformieren und die Fragen der
Finanzierung außen vor zu lassen, dürften nun vom Tisch sein. Damit
ist deutlich geworden, dass Ulla Schmidt die Federführung für die
Gesundheitspolitik endgültig aus der Hand genommen wurde.
Auf Geheiß des Kanzlers muss Frau Schmidt ihre Arbeiten an einer
Gesundheitsreform nun eng mit der Rürup-Kommission abstimmen. Anders
als von der Gesundheitsministerin geplant soll die Reform der
Einnahmen- und Ausgabenseite der gesetzlichen Krankenversicherung
gemeinsam erfolgen. Zudem sollen bereits im Sommer die Ergebnisse der
Rürup-Kommission vorliegen und nicht erst zum Ende des Jahres.
Offenbar bekommt der Kanzler angesichts des Ultimatums der
EU-Kommission, bis Ende Mai weitreichende Maßnahmen zur
Haushaltssanierung zu ergreifen, kalte Füße. Die EU-Kommission hatte
auch zum Ausdruck gebracht, dass eine umfassende Reform der
gesetzlichen Krankenversicherung erforderlich ist. Deshalb wurde nun
der Zeitplan für die Gesundheitsreform gekippt und der Inhalt der
Reformüberlegungen deutlich erweitert.
Es wird immer deutlicher, dass Ulla Schmidt ihrer Aufgabe nicht
gewachsen ist. Trotz ihres nach der Wahl eilig gezimmerten
Notstandsgesetzes sind die Krankenkassenbeiträge auf ein Rekordniveau
von 14,4 % angestiegen. Weitere Beitragserhöhungen auf breiter Front
wurden vom Leiter der Rürup-Kommission und den Krankenkassen bereits
angekündigt. Weil Frau Schmidts Reformvorstellungen vollkommen
ungeeignet sind, an dieser Misere etwas zu ändern, wird sie jetzt vom
Bundeskanzleramt zu einer Kurskorrektur gedrängt.
Schon das vor Weihnachten bekanntgewordene Papier aus dem
Kanzleramt war eine schallende Ohrfeige für die
Gesundheitsministerin. Während Frau Schmidt mehr Wahlfreiheiten für
die Versicherten vehement bekämpft, fordert das Kanzleramt genau
diese Entscheidungsfreiheiten bei den Tarifen der Krankenkassen. Nun
muss sich Frau Schmidt ein Mitspracherecht der Rürup-Kommission und
einen vom Kanzler diktierten Zeitplan für die Gesundheitsreform
gefallen lassen.
Vollends aufgedeckt werden die Widersprüche in der Koalition durch
SPD-Fraktionschef Müntefering, der die Vorschläge des Kanzleramts für
Wahltarife ebenfalls ablehnt. Offenbar kämpft bei Rot-Grün jeder
gegen jeden: Die Gesundheitsministerin sagt hü, der Kanzler hott, und
der Fraktionsvorsitzende tritt demonstrativ auf die Reformbremse. Die
Bundesregierung hat offenkundig kein Konzept für die
Gesundheitspolitik.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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