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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Koschyk/Schmidt: Schily springt zu kurz

Berlin (ots)

Zu den Plänen von Innenminister Schily, die
notwendige Grundgesetzänderung durch ein "Luftpolizeigesetz" zu
umgehen, erklären der innenpolitische Sprecher, Hartmut Koschyk MdB,
und der verteidigungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Christian Schmidt MdB:
Es ist bemerkenswert, dass nun auch Bundesinnenminister Schily
erkennt, dass die gegenwärtige Rechtslage nicht ausreicht, um bei
Gefahrenabwehr besonderer terroristischer Bedrohung auch auf die
Fähigkeiten der Bundeswehr zurückzugreifen, wo die polizeilichen
Möglichkeiten nicht ausreichen. Mit seinen Vorschlägen für ein
"Luftpolizeigesetz" springt Innenminister Schily jedoch zu kurz, weil
er unverändert den von Bundesverteidigungsminister Struck für
notwendig erachteten Grundgesetzänderung ausweicht. Es ist
unverantwortlich, wenn Rot-Grün weiter über die notwendige Anpassung
des Grundgesetzes an neue Gefährdungslagen streitet, anstelle endlich
gemeinsam mit der Union für die Beseitigung von Schutzlücken zu
sorgen.
Gegenwärtig bietet Rot-Grün ein Bild der Uneinigkeit.
Koalitionsfriede geht vor Sicherheit der Bevölkerung. Die rein
ideologischen Gründe, aus denen die Grundgesetzänderung verweigert
wird, müssen zugunsten der Sicherheit unserer Bevölkerung jetzt
endlich zurückgestellt werden. Es geht nicht darum, dass die
Bundeswehr z.B. gegen friedliche Demonstranten eingesetzt wird. Es
ist geradezu absurd zu befürchten, dass die eigene Regierung oder der
Bundeskanzler die Armee gegen die eigene Bevölkerung zu Machtzwecken
einsetzt. Selbst die CDU/CSU würde der Regierung und dem
Bundeskanzler solches Misstrauen nicht entgegenbringen.
Der CDU/CSU geht es um klare Regelungen für Polizei und Bundeswehr
im Falle einer terroristischen Bedrohung. Dem Bürger ist es letztlich
gleichgültig, ob er von der Polizei oder von der Bundeswehr vor
terroristischen Angriffen geschützt wird.
Die Tatsache, dass die Bundeswehr angesichts der Terrorbedrohung
neue Aufgaben übernehmen muss, wird Schily auch mit seinem
"Luftpolizeigesetz" nicht umgehen, weil er z.B. völlig mögliche
Bedrohungslagen im ABC-Bereich ausblendet. Deshalb sollten die
notwendigen Klarstellungen auch dort erfolgen, wo sie
rechtssystematisch hingehören. Nebenkriegsschauplätze und
ideologische Scheuklappen taugen nichts.
Die CDU/CSU fordert daher umgehend, die notwendige
Grundgesetzänderung vorzunehmen. Es kann nicht gewartet werden, bis
wieder etwas passiert.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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