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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Böhmer: Biopolitische Grundposition der Union bestärkt

Berlin (ots)

Zur Abstimmung über die Anträge "Einsetzung einer
Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" und "Neue
Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher
Embryonen starten" erklärt die stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer MdB:
Mit den beiden Anträgen bekräftigen wir die biopolitische und
bioethische Grundposition, die wir mit dem Embryonenschutzgesetz
eingeschlagen und mit dem Stammzellgesetz bestätigt haben. Wir zeigen
mit dem Klonantrag, dass es im Deutschen Bundestag eine breite und
nachdrückliche Übereinstimmung für den Schutz des Lebens und die
unbedingte Wahrung der Menschenwürde gibt. Wir machen mit der
Einsetzung der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen
Medizin" deutlich, dass in den entscheidenden Fragen des Menschseins
der Deutsche Bundestag der Ort der Beratung und der Entscheidung war,
ist und bleibt.
Mit dem Antrag für ein weltweites Verbot sowohl des reproduktiven
als auch des therapeutischen Klonens machen wir national und
international deutlich: Klonen ist unabhängig von den angewandten
Methoden und dem erstrebten Zweck mit den tragenden Prinzipien
unseres Grundgesetzes unvereinbar. Denn menschliches Leben beginnt
mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Auch stehen die
Heilungsversprechen, die mit dem Klonen verbunden sind, auf tönernen
Füßen. Deutsche und internationale Spitzenforscher verweisen zu Recht
auf die unkontrollierbaren Folgen und bezeichnen das therapeutische
Klonen als "Irrweg". Nicht zu vernachlässigen sind auch die
Konsequenzen des Embryonenverbrauchs beim Klonen: Unzählige Eizellen
würden gebraucht. Einer neuen Form der Prostitution von Frauen würde
damit Tor und Tür geöffnet. Eizelle gegen Bargeld, damit wird heute
schon in den Vereinigen Staaten in Zeitungsanzeigen geworben.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch auf internationaler Ebene
muss deshalb dringend ein Verbot sowohl des therapeutischen als auch
des reproduktiven Klonens durchgesetzt werden. Die Chancen, ein neues
Bündnis gegen das Klonen zu schmieden, stehen gut. Gemeinsam mit
Frankreich, den USA und vielen anderen Staaten können wir in dieser
wichtigen Zukunftsfrage eine Allianz bilden.
Die weltweite Diskussion über das Klonen oder auch über die
Präimplantationsdiagnostik (PID) machen deutlich, wie wichtig die
Begleitung und intensive Beschäftigung des Parlaments mit diesen
Fragen ist. Deshalb ist es unabdingbar, dass die Enquete-Kommission
"Ethik und Recht der modernen Medizin" in dieser Legislaturperiode
fortgeführt wird. Denn in diesen wichtigen Grundfragen, die den
Anfang und das Ende des Lebens berühren, ist das Parlament der Ort
der Entscheidung und politischen Weichenstellung. Die
Enquete-Kommission soll bei diesen Grundfragen des menschlichen
Lebens als eine Art "Spähtrupp" agieren. Was sind die Chancen und die
Risiken der Nanobiotechnologie? Wie ist das menschliche Leben nicht
nur an seinem Anfang, sondern auch an seinem Ende zu schützen? Wie
stehen wir zu Biobanken? Was ist unsere Antwort auf die Frage nach
der medizinischen Behandlung von nicht-einwilligungsfähigen Menschen?
Welchen Einfluss wird die Pflanzengenomik auf unsere Arzneimittel
haben? Chancen in diesen neuen Bereichen zu erkennen und Risiken
abzuwägen, das wird die wichtigste Aufgabe der Enquete-Kommission
sein.
Bei all diesen Fragen bieten das Grundgesetz und die Erklärung der
Menschenrechte der Vereinten Nationen eine klare Richtschnur: Die
Würde des Menschen ist unantastbar. Und das gilt sowohl für den
Anfang als auch für das Ende des menschlichen Lebens.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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