Autokosten-Index Frühjahr 2002
Rohölpreis treibt Preisspirale an
München (ots)
Wären die Kraftstoffpreise im 1. Quartal 2002 nicht um 9,1 Prozent gestiegen, könnten die Autofahrer zufrieden sein. Die Preisentwicklung meint es nämlich derzeit eigentlich ganz gut mit den Autofahrern. Der so genannte Autokosten-Index, den der ADAC gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt vierteljährlich veröffentlicht und der alle Kosten rund um das Auto zusammenfasst, ist in den letzten 12 Monaten weniger stark gestiegen, als der Index für die allgemeine Lebenshaltung. Während Autofahrer im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich 1,1 Prozent mehr ausgeben müssen, zahlen die privaten Haushalte für die gesamte Lebenshaltung insgesamt 1,8 Prozent mehr.
Der Grund für diese scheinbar günstige Entwicklung liegt darin, dass die Kraftstoffpreise vor Jahresfrist ähnlich hoch waren wie heute. Betrachtet man den Indexwert absolut, zeigt sich jedoch, dass Autofahren nach wie vor überdurchschnittlich kostspielig ist. Im Vergleich zu 1995 müssen Autofahrer heute um 18,3 Prozent mehr ausgeben. Die allgemeine Lebenshaltung hat sich im gleichen Zeitraum nur um 11,1 Prozent verteuert.
Bei den einzelnen Bestandteilen des Autokosten-Index fallen die kräftigen Zuwächse bei den Neuwagenpreisen ins Auge. Mit einer Steigerung von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen sie ebenso wie die Ausgaben für Wartung und Reparaturen (+2,5 Prozent) deutlich über dem Durchschnitt. Im Gegensatz dazu sind die Ausgaben für Ersatzteile und Zubehör (+0,9 Prozent) und Garagenmiete (+0,7 Prozent) nur moderat gestiegen. Fahranfänger werden bei den Ausbildungskosten mit 4,2 Prozent mehr zur Kasse gebeten.
Die weitere Entwicklung der Autokosten wird nach Einschätzung des ADAC überwiegend vom Rohölpreis abhängen. Die Experten rechnen mittelfristig allerdings nicht mit einem anhaltenden Anstieg über die jetzige Marke von 27 US$ pro Barrel.
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