ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V.
Trotz Anstieg im Februar bekräftigt Kfz-Gewerbe E-Auto-Förderbedarf
Berlin (ots)
Ein statistisch getriebener Anstieg ohne echte Marktdynamik: Das laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) erneut starke Wachstum der batterieelektrischen Fahrzeugverkäufe (BEV) im Februar kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine spürbare Nachfrage nach Elektroautos seitens privater Kunden fehlt und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen durch die Politik dringend geboten ist, um den Hochlauf der E-Mobilität in die Breite zu bringen, erklärt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).
"Auch zwei Schwalben machen noch längst keinen Sommer. Nach dem zahlenmäßig positiven Ausreißer im Januar haben wir von statistischen Effekten gesprochen, die auch im Februar zu Buche schlugen. Fakt ist aber: Die privaten E-Fahrzeug-Neuzulassungen sind nach wie vor schwach, das BEV-Wachstum wird primär von Dienstwagenhandel getrieben", kommentiert ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn die heutigen KBA-Zahlen. "Der weitgehende Ausfall privater Nachfrage im E-Autohandel sollte den zukünftigen Koalitionären in Berlin zeigen, dass eine Unterstützung des stockenden Hochlaufs der E-Mobilität seitens der Politik keinen Aufschub duldet."
Die Zahl der BEV-Neuzulassungen lag im Februar bei 35.949 Einheiten und damit um 30,8% über dem Vorjahresmonat, bei einem Markanteil von 17,7%. Allerdings kompensiert der Hochlauf der E-Fahrzeuge nicht den dramatischen Rückgang im bisherigen Jahresverlauf um insgesamt 57.578 Fahrzeuge ausschließlich mit Verbrennungsmotor (Diesel und Benzin).
"Auf den ersten Blick sehen die E-Auto-Verkaufszahlen gut aus. Jedoch waren die Vorjahreswerte extrem niedrig - zudem wurden viele Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge ins neue Jahr geschoben, um die CO2-Flottenwerte positiver darzustellen", so Peckruhn. "Wir werden die Entwicklung der Auftragseingänge im Auge behalten. Insgesamt sind wir aber noch weit entfernt von einem Niveau, von dem wir sagen könnten, wir sind auf Kurs. Klar ist: Wenn man den Hochlauf der Elektromobilität richtig in Gang bringen will, wird es ohne unterstützende Maßnahmen der Politik nicht gehen."
In diesem Kontext unterstützt der ZDK die von der EU-Kommission im Rahmen des "Aktionsplans Automobil" heute vorgestellten Vorschläge für einen beschleunigten Ladenetzausbau sowie einer Verringerung der Wartezeiten für den Aufbau von Ladepunkten. Um den Hochlauf der E-Mobilität voranzutreiben, hat der ZDK selbst zahlreiche Vorschläge gemacht, wie beispielsweise die Einführung eines vergünstigten Ladestrompreises für E-Autos, einen zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur oder eine degressive finanzielle Förderung mittels Kaufprämie.
"Die Vorschläge der EU-Kommission zeigen in die richtige Richtung, gehen aber nicht weit genug und werden das Dilemma des stockenden Hochlaufs der Elektromobilität allein nicht auflösen", so Peckruhn.
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